Großenhain. Katrin Block ist dick eingemummelt: Mehrere Pullover und eine Flanelljacke halten sie in ihrer ungeheizten Weihnachtsmarktbude warm. "Hier ist es genauso kalt wie draußen", sagt die 46-Jährige gelassen. Einen Heizstrahler darf die Goppelnerin wegen der Energiekosten nicht aufstellen. Und einen warmen Herd oder Ofen wie die Imbissstände hat sie auch nicht. Katrin Block ist dieses Jahr die Ausnahme an Weihnachtsschmuck und Baumbehang auf dem Großenhainer Markt.

Seit 2004 betreibt sie die Glasbläserei, die sie sich von ihrem Lebensgefährten und dessen Vater aus Ilmenau angeeignet hat. Im Nebengewerbe kommt Katrin Block seit einigen Jahren auf den Großenhainer Weihnachtsmarkt. "Ich nehme dafür wieder meinen Urlaub", sagt sie stolz. Mit dem Zuspruch sei sie bisher zufrieden. Mundgeblasener und handbemalter Lauschaer Baumschmuck wird gern gekauft. Auch Räucherkerzen. Oder Räuchermänner aus dem Vogtland.

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Für die kleinen Glastiere gibt es auch in Großenhain Sammler. Ein Ehepaar interessiert sich mehr für ein Räucherhäuschen wie aus Pfefferkuchen. Für die Schwiegertochter. Auch Hängekugeln für Teelichter sind bei ihr zu finden. "Faszination Glas" nennt sich ihr Gewerbe zu Recht. Denn an den Wochenenden kann man Katrin Block beim Arbeiten zuschauen. Dann schaltet sie den Brenner an und demonstriert die Glasbläserei. "In Großenhain ist es entspannt, die Leute sind nett", sagt die Händlerin und Handwerkerin. Deshalb ist sie gern die Exotin zwischen all den Glühwein- und Imbissbuden. Auch, wenn's kalt ist.