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Streik bei Netto in Thiendorf: Versorgungsengpässe möglich

Die Gewerkschaft ist für höhere Löhne und Inflationsausgleich im Ausstand. Auch Mitarbeiter aus dem Einzelhandel aus Dresden stehen am Großlager.

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Am Netto-Zentrallager in Thiendorf wird gerade gestreikt. Bis Sonntag soll der Ausstand andauern.
Am Netto-Zentrallager in Thiendorf wird gerade gestreikt. Bis Sonntag soll der Ausstand andauern. © Kristin Richter

Thiendorf. Seit der Frühschicht wird an diesem Donnerstag im Netto-Großlager in Thiendorf an der A13 gestreikt. Circa 30 von insgesamt etwa 400 Großhandels-Mitarbeitern sind im Ausstand für ein "existenzsicherndes Einkommen", so die Gewerkschaft Verdi. Bis 11 Uhr kamen weitere Streikende aus dem Einzelhandel aus Dresden und Ostsachsen dazu, so von Kaufland, Ikea, Primark und aus Netto-Filialen. Arbeitskampfmaßnahmen finden auch an weiteren ausgewählten Lagerstandorten in Sachsen und Thüringen statt. Bestreikt wird das Rewe-Lager in Neudietendorf bzw. das Netto-Lager in Guteborn. Die Streiks werden mehrere Tage andauern, voraussichtlich bis Sonntag.

Durch die Aktionen in den Zentrallagern kann es zu Versorgungsengpässen in den Netto-Filialen kommen. „Die Kolleginnen und Kollegen im Großhandel sind sehr verärgert über die Hinhaltetaktik der Arbeitgeber, über ein halbes Jahr im Tarifkampf und noch kein angemessenes Angebot der Arbeitgeber“, erklärt Sylke Hustan, Verdi- Verhandlungsführerin im Großhandel. Verdi fordert für rund 38.000 Beschäftigte im Groß- und Einzelhandel in Sachsen eine "kräftige tabellenwirksame Entgelterhöhung, um die enorm gestiegenen Lebenshaltungskosten zu stemmen, und das möglichst schnell“.

Auch Mitarbeiter von Kaufland in Ostsachsen kamen nach Thiendorf.
Auch Mitarbeiter von Kaufland in Ostsachsen kamen nach Thiendorf. © Kristin Richter
Auf etwa 100 Menschen ist die Zahl der Streikenden angewachsen.
Auf etwa 100 Menschen ist die Zahl der Streikenden angewachsen. © Kristin Richter

Auch in der vierten Tarifverhandlung am 19. September hatte es keine Einigung gegeben. Die Verhandlungen in Sachsen und in Thüringen wurden ohne neue Verhandlungstermine abgebrochen. (SZ/krü)