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Mocker bleibt Bürgermeister in Thiendorf

Der alte, neue Amtschef hat viele kostenintensive Projekte angestoßen – die will er nun in die Tat umsetzen.

Von Manfred Müller
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Der bisherige ist auch der künftige Bürgermeister: Dirk Mocker wird weiterhin die Geschäfte in der Gemeinde Thiendorf führen.
Der bisherige ist auch der künftige Bürgermeister: Dirk Mocker wird weiterhin die Geschäfte in der Gemeinde Thiendorf führen. © Kristin Richter

Thiendorf. Es gebe so viel zu tun in seiner Gemeinde, das schaffe er in den nächsten sieben Jahren gar nicht, scherzt Thiendorfs wiedergewählter Bürgermeister am Telefon. Der parteilose Dirk Mocker (53) stand als einziger Bewerber auf dem Wahlzettel und wurde am Sonntag mit mehr als 97 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt. Wenn es nur einen oder gar keinen zugelassenen Bürgermeisterkandidaten gibt, sieht das sächsische Wahlrecht vor, dass jeder Wähler selbst einen Vorschlag auf den Stimmzettel schreiben darf.

In Thiendorf machten 61 Wähler davon Gebrauch. Die meisten dieser spontanen Stimmen bekam der Ponickauer Friedemann Böhme, gefolgt von Rico Thieme (5), Konrad Sachse (5) und Mathias Küllmann (4). Ungültige Stimmen – zum Beispiel unausgefüllte, durchgestrichene oder mit launigen Kommentaren versehene Stimmzettel – gab es insgesamt 222. Die Wahlbeteiligung lag mit rund 78 diesmal sogar noch einen Prozentpunkt höher als bei der vorangegangenen Bürgermeisterwahl im Jahr 2014. Damals traten vier Bewerber an, und dass der damalige Hauptamtsleiter gleich im ersten Wahlgang gewann, galt noch als Überraschung. Dirk Mocker erreichte 2014 rund 57 Prozent der Stimmen und distanzierte den zweitplatzierten Ronald Bewilogua (CDU, 17 Prozent) deutlich.

Es gelte jetzt erst einmal, den coronabedingten Stau in den Verwaltungsprozessen aufzulösen, so Mocker gegenüber der SZ. Thiendorf wolle zunächst die Projekte, die bereits auf den Weg gebracht sind, erfolgreich abschließen. Das ist zum einen die Fertigstellung des Feuerwehrgerätehauses im Ortsteil Naundorf, zum anderen der Bau des neuen Hortgebäudes an der Ponickauer Grundschule. Parallel dazu sollen die südlichen Thiendorfer Ortsteile mit schnellem Internet versorgt werden. Auch den Bau einer neuen Kindertagesstätte in Tauscha will der wiedergewählte Bürgermeister nicht aus den Augen verlieren. Allerdings brauche die Gemeinde dafür größere Summen an Fördermitteln. „Ob und wann wir welche bekommen“, sagt Dirk Mocker, „hängt sicher davon ab, wie sich nach der Bundestagswahl die politische Landschaft entwickelt.“ Und wo die Baupreise hingehen, sei ebenfalls schwer abschätzbar. Auf alle Fälle wolle er mit seinem Gemeinderat die Kommune in ruhigem Fahrwasser und für junge Familien attraktiv halten. Dass der derzeitige Geburtenboom anhält, könne er aber nicht versprechen.