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Schilderklau: "Das ist kein dummer Streich"

In Großenhain verschwand letzte Woche ein 50er-Schild. So etwas kommt immer wieder mal vor - und der Ärger ist aus mehreren Gründen stets groß.

Von Thomas Riemer
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Selbst vor dem Klau von Ortseingangsschildern schrecken Langfinger nicht zurück. Vor ein paar Jahren war in Großenhain die Weßnitzer Straße betroffen.
Selbst vor dem Klau von Ortseingangsschildern schrecken Langfinger nicht zurück. Vor ein paar Jahren war in Großenhain die Weßnitzer Straße betroffen. © Archiv

Großenhain. Es gab wohl Autofahrer, die sich gewundert haben. Anderen ist es wahrscheinlich gar nicht aufgefallen: Vergangene Woche verschwand auf mysteriöse Weise ein Tempo-50-Schild aus dem Bereich Merschwitzer/Ecke Schulstraße am Großenhainer Stadtrand. Die Polizei sprach danach von einem „gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr“. Und das aus gutem Grund. Denn die Auffahrt von der Schul- auf die Merschwitzer Straße ist relativ schlecht einsehbar und deshalb mit einem Stoppschild versehen. Trotzdem gibt es hier immer mal wieder Unfälle wegen der schlechten Sicht.

Der jüngste Schilderklau blieb diesbezüglich zum Glück ohne Folgen. Doch der Ärger ist trotzdem groß, der Aufwand zur Wiederbeschaffung der Anlagen sowie mögliche juristische Schritte kosten Geld und Zeit. Im Großenhainer Rathaus ist die Vorgehensweise klar. "Wenn uns bekannt wird, dass Bestandteile unserer Absperrungen oder städtische Schilder gestohlen wurden, erstatten wir Anzeige wegen Sachbeschädigung und/oder Diebstahl", so Sprecherin Diana Schulze. Denn die Verursacher sollten in jedem Fall wissen, "dass derlei Taten, wie sie leider auch in anderen Städten vorkommen, nicht einfach nur ein dummer Streich sind", fügt sie hinzu.

In Abhängigkeit von der Art des Schildes könne so etwas beziehungsweise auch das Entfernen von Baustellenabsperrungen Verkehrsteilnehmer wirklich gefährden. Deutlich werde das Problem beispielsweise, wenn Vorfahrts- oder Stoppschilder abmontiert werden, ähnlich kritisch sei es aber auch, wenn Schilder für Tempolimits oder auch Baustellenschilder gestohlen werden. "Wir können daher nur appellieren, sich solche Schilder auf legalem Weg zu beschaffen", so Diana Schulze. Wer unbedingt seinen Partner zum runden Geburtstag mit einem solchen Schild "ehren" will, kann dies über Bezugsquellen im stationären Handel oder auch im Internet umsetzen.

Wie hoch der finanzielle Schaden ist, sei indes schwer zu ermitteln, da die Stadt verschiedenste Arten von Schildern aufstellt - touristische Hinweisschilder, Bautafeln, Verkehrsschilder zum Beispiel. Kommen sie "abhanden", werde jeweils über eine Neuanschaffung, einen Ersatz, eine Neugestaltung oder eine räumliche Umsetzung entschieden. "Jedes Schild, egal ob Um- oder Ausbau, ist ein Vorgang für sich und dauert in der Realisierung unterschiedlich lange und verursacht damit auch unterschiedliche Kosten", so Diana Schulze.