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Neu: Zahnärztlicher Notdienst für Moritzburg und Radeburg

Die Notdienstkreise im Norden Dresdens wurden zu Jahresbeginn neu strukturiert. Für Patienten im Landkreis Meißen bedeutet das teilweise weitere Wege.

Von Kathrin Krüger
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Der zahnärztliche Notdienst im Dresdner Norden wurde zu Jahresbeginn verändert.
Der zahnärztliche Notdienst im Dresdner Norden wurde zu Jahresbeginn verändert. © dpa/Rolf Vennenbernd

Radeburg/Moritzburg. Seit einiger Zeit werden die Notdienstkreise der zahnärztlichen Versorgung neu strukturiert. Im Dresdner Norden gelten seit Jahresbeginn neue Bereiche. Das hat u.a. mit der Schließung der Zahnarztpraxis von Hans-Christoph Gaitzsch aus Dresden zu tun. Ottendorf-Okrilla geht mit drei Praxen zum Bereich Kamenz/Radeberg, Moritzburg und Radeburg mit fünf Praxen zum Bereich Großenhain und die Stadtteile Langebrück und Weixdorf mit fünf Praxen zum Bereich Dresden. Darüber informierte das Informationszentrum Zahngesundheit Sachsen (IZZ).

Bei der Planung habe die zuständige Kassenzahnärztliche Vereinigung Sachsen (KZVS) "sorgfältig die geografische Lage, die Anzahl der Praxen sowie die Erreichbarkeit für die Patienten" betrachtet. Die Entfernung nach Großenhain beträgt beispielsweise von Moritzburg 23 km oder von Radeburg 20 km.

Die flächendeckende zahnmedizinische Versorgung in Sachsen sei aufgrund ständig steigender Anforderungen an die Praxen bei gleichzeitig gedeckelter Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung in Zukunft gefährdet, so das IZZ. Schon jetzt finde nur noch jede dritte bis vierte Praxis einen Nachfolger.

Ursachen dafür sind nicht mehr nur der hohe Altersdurchschnitt der Zahnärzte und der Mangel an Nachwuchs. Auch die Rahmenbedingungen werden zunehmend ungünstiger. Dazu zählen Bürokratielasten, hohe Kosten, Personalmangel sowie laut IZZ eine willkürliche Sparpolitik des Bundesgesundheitsministers. Gab es 2019 noch 2.427 Praxen in Sachsen, sank die Zahl 2022 auf 2.220 Praxen.

Durch den Wegfall von Zahnarztpraxen werden sich Patienten auf weitere Wege einstellen müssen. Dies gelte auch im Notfall, da eine Anpassung der Struktur der Notdienstkreise unerlässlich sei. Die etwas längeren Anfahrtswege seien aber weiterhin zumutbar, so das IZZ.

Notfallpatienten können in der „Notdienstsuche“ auf www.zahnaerzte-in-sachsen.de ihren Standort eingeben und bekommen die nächstgelegenen Zahnarztpraxen angezeigt, die eine Sprechstunde oder Rufbereitschaft anbieten. Eine Versorgung der Notfallpatienten erfolgt unabhängig von deren Wohnort. Außerdem unterstreicht Holger Weißig, Vorstandsvorsitzender der KZVS: "In der Zahnheilkunde kann man durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen das Risiko einer Schmerzbehandlung deutlich reduzieren."