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Gutachten soll Kiessee sicherer machen

In Leuben ist Baden verboten. Nun sollen die Gefahren im See ermittelt werden. Die Stadt Dresden setzt auf einen externen Betreiber.

Von Nora Domschke
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Noch ist das Baden in der Kiesgrube Leuben illegal.
Noch ist das Baden in der Kiesgrube Leuben illegal. © Sven Ellger

Der kleine Badestrand ist rappelvoll. Handtuch reiht sich an Handtuch, Kinder planschen im flachen Wasser, Ältere schwimmen weiter hinaus. Der Kiessee in Leuben ist beliebt bei den Dresdnern – und das seit Jahrzehnten. So lange besteht auch das Problem, dass das Baden im See verboten ist. Eigentlich. Immer wieder gab es Versuche, die Badestelle offiziell einzurichten und das Schwimmen zu erlauben.

Dagegen sträubt sich die Stadtverwaltung. Nach wie vor. Und begründet das mit dem Thema Sicherheit. In seiner Antwort auf eine Anfrage von SPD-Stadträtin Kristin Sturm erklärt Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP), dass die Stadt dem Wunsch nach legalem Baden endlich nachkommen wolle, das aber aus rechtlicher Perspektive derzeit nicht möglich wäre. Es geht um mehrere Aspekte, die das Baden gefährlich machen. Hilbert führt die Wasserskianlage an, verweist aber auch auf die Böschungen des Kiessees, die teilweise nicht zum Baden geeignet wären. Sie fallen besonders am Südufer sehr steil ab. Aber Hilbert macht Hoffnung: Es soll ein neuer Ansatz verfolgt werden und zwar mit einem Gutachten, das die Gefahrenstellen im See ermittelt und aufzeigt, wie sie beseitigt werden können. Mit diesem Gutachten solle der seit Jahren bestehende Konflikt gelöst werden, so Hilbert. Damit will er den Geschäftsbereich für Umwelt und Kommunalwirtschaft beauftragen. Und Hilbert ergänzt: „Sodann gilt es, einen externen Betreiber der Badestelle zu finden.“ Dieser müsse ein Betreiberkonzept entwickeln.

Auf Sturms Frage, ob die Stadt mit dem privaten Investor in Kontakt stehe, der diese Absicherung vornehmen könnte, räumt Hilbert ein, dass „im anrainenden Eigentümer ein tauglicher Partner gefunden werden könnte“. Sturm und Hilbert spielen auf Hans-Peter Fritsch an, der der Stadtverwaltung sein Konzept für einen Caravanstellplatz mit angrenzender Badebucht vorgestellt hatte. Ein langer Steg ins Wasser hinein soll dafür sorgen, dass Badende und Wasserskisportler künftig voneinander getrennt aktiv sind.

Das Badeparadies könnte später Teil der neuen Freizeitlandschaft „Blaues Band Geberbach“ sein. Am Dienstag hat Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Grüne) einen Fördermittelbescheid über 570.000 Euro von Kultusministern Christian Piwarz (CDU) dafür bekommen. Noch in diesem Jahr sind die Umgestaltung des Parks an der Rennbahn, neue Spielplätze in Altdobritz und Leuben sowie der Umbau des Dorfangers in Altdobritz vorgesehen.