Kamenz. Drei Monate Corona-Krise haben auch die Kindertagesstätten vor besondere Herausforderungen gestellt: Notbetreuung,  aufwändige Hygiene-Regeln und  veränderte Gruppen machen das Arbeiten nicht einfacher. 

Auch in der Kamenzer DRK-Kita "Regenbogen" an der Haydnstraße ist noch immer kein normales Leben eingekehrt. "Wir sind von einer Regelbetreuung weit entfernt, doch guter Dinge. Wir freuen uns, dass  die Eltern die veränderten Bedingungen so gut aufgenommen haben. Noch immer öffnen wir statt 6 Uhr erst gegen 7 Uhr.  Noch immer müssen Eltern ihre Kinder 16 statt 17 Uhr abholen. Davor ziehen wir den Hut", sagt Kinderhaus-Chefin Cindy Braun.

Sie und ihre Kolleginnen wissen gut, was das im Alltag bedeutet.  Viele mussten ihren kompletten Tagesablauf neu koordinieren. Trotzdem: "Wir sind bisher gut durch die Corona-Zeit gekommen. Und haben sogar neue Errungenschaften dazu bekommen", sagt die Leiterin. 

Geld für offene Wünsche

Zum Beispiel das größere Klettergerüst im Außengelände. "Der Tüv hatte das alte bereits letzten Herbst gesperrt, und ein Ersatz musste her", sagt Torsten Remus, der Vorsitzende des Elternbeirates. "Eigentlich stand sogar der genaue Terminplan fest, wann wir Eltern beim Aufbau helfen. Doch dann kam Corona." Alle geplanten Arbeitseinsätze wurden abgesagt. Und das Spielplatz-Gerät musste ein paar Wochen eingelagert werden. 

"Die Firma Allsax aus Kamenz hat uns nun beim Aufbau unterstützt." Die Kinder von Frank Scheibe, dem Inhaber der Firma, gingen früher in den Kindergarten. "Es ist toll, wie viele aktuelle und ehemalige Eltern uns helfen, zum Beispiel Herr Triquet, ein engagierter Papa, der den Sandkasten allein ausgebaggert hat", so Cindy Braun. 

Ohne dieses Engagement ginge vieles nicht.  Und in den nächsten Monaten ist einiges geplant, um noch einmal Geld in die Kassen der Kita zu spülen: ein Flohmarkt im Herbst, ein Kuchenbasar. "Es sind noch Wünsche offen, der Rasen muss komplett ausgetauscht werden, eine Gummimatte fehlt unterm Spiele-Reck", sagt Torsten Remus.

Auch das langersehnte neue Kinderbad soll bald gebaut werden. "Wir haben nur eines im Haus, es muss vergrößert und modernisiert werden", so die Chefin. "Es wäre schon toll, wenn die Bauphase nicht  in den Winter gerückt wird. Denn wir bekommen  dann wochenlang eine Container-Variante. Mit kleinen Kindern nicht unbedingt leicht!" Aktuell ist das Haus mit 50 Kindern voll belegt. "Wir sind sehr familiär aufgestellt und das gefällt vielen", weiß die Kita-Leiterin.

Digitales Infosystem geplant

In der Corona-Zeit hat die Kommunikation bisher gut geklappt. Denn dafür werden auch die neuen digitalen Medien genutzt. "Wir werden in Zukunft vieles umstellen, denn oft wird Zeit dadurch gespart. Auch bei Konferenzen und Arbeitsbesprechungen", so Cindy Braun. Die Frage steht: Wie komme ich unkompliziert an alle heran? Das DRK plant für alle seine Einrichtungen deswegen ein digitales Info-System, das bald in die Pilotphase gehen soll. Vielleicht sogar in Kamenz?

Auch im Hort auf dem Gickelsberg  hat sich in letzter Zeit viel getan.  97 Mädchen und Jungen der dortigen Grundschule  werden derzeit in separaten Gruppen betreut. "Wir favorisieren eigentlich eine offene Gruppenarbeit, wollen dahin zurück, aber auch  Positives aus den letzten Wochen mitnehmen", so Hortleiterin Corinna Lehmann. "Jede Gruppe hatte eine Bezugserzieherin, so  konnten wir intensiver mit den Kindern arbeiten." Eine gute Mischung soll daraus entstehen. Damit auch in den Kindereinrichtungen etwas Gutes bleibt von der Corona-Atempause.

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