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So wird das Dachgeschoss gegen Hitze isoliert

Dach und Fenster heizen sich jetzt schnell auf. Es muss nicht immer gleich ein teurer Umbau sein. Verschiedene einfache Lösungen helfen schon.

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Innenliegender Sonnenschutz kann einen Teil der Hitze abhalten.
Innenliegender Sonnenschutz kann einen Teil der Hitze abhalten. © Verband Fenster + Fassade/Roto Frank Dachsystem-Te

Unterm Dach kann es jetzt im Sommer wegen mangelnder Dämmung oder ungenügend isolierten Dachfenstern unerträglich heiß werden. Das lässt sich beheben, ohne großen Umbau allerdings nur bedingt. Denn den größten Effekt auf das Klima im Dachgeschoss hat die Dämmung des Daches. Klaus Edelhäuser von der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau spricht sogar von einer immensen Wirkung, weil es sich um eine große Fläche handelt.

„Dachfläche und Fenster bilden ein Gesamtsystem und sind als solches zu betrachten“, sagt Marc Ellinger vom Verband Privater Bauherren. Aber: „Wenn von zwei schlecht gedämmten Komponenten, dem Dach und dem Fenster, das kleinere Teil verbessert wird, hat das keine nennenswerten Auswirkungen.“ Allerdings lässt sich die Maßnahme nicht mal so einfach nebenbei umsetzen.

Man muss entweder von innen das Dach besser isolieren oder man macht eine Außendämmung, die aber das Dach in Mitleidenschaft zieht. Edelhäuser empfiehlt zwar die Außendämmung, aber am besten in Kombination mit Instandsetzungsarbeiten des Daches selbst oder gar dessen Erneuerung. „Dann ist es oft die einfachste und kostengünstigste Variante.“

Kleine Fehler, große Wirkung

Zweites Einfallstor für die Sommerhitze sind die Dachfenster. Hier kann man bis zu einem gewissen Grad Bauarbeiten vermeiden. Denn es gibt Sonnenschutzlösungen für die Fenster, die von innen oder von außen einfach mit ein paar Schrauben angebracht werden können. Innenliegender Sonnenschutz in Form von Markisen, Rollos oder Stoffbespannungen könne einen großen Teil der Hitze abhalten, erklärt Edelhäuser. Es sei aber „wesentlich effizienter, wenn Rollläden oder Markisen außen am Fenster angebracht werden, damit die Wärme erst gar nicht in den Raum kommt.“ Mit ihnen wird dann meistens der Raum abgedunkelt. Es gibt aber auch außen einklippbare Sonnenschutzgewebe, die zwar die Sonnenwärme stark gefiltert durchlassen, den Einfall des Tageslichts jedoch nur minimal mindern. Auch sie findet man mit der Bezeichnung Markise im Handel.

Die Alternative ist der Einbau von Sonnenschutzgläsern, die auf dem Glas bis zu 80 Prozent der Sonnenenergie vom Innenraum abhalten. Dafür sorgt eine sehr dünne Metallbeschichtung, die aber nicht etwa mit einer selbst aufgeklebten Folie zu vergleichen ist.

Diese Beschichtung verringert den g-Wert, den Gesamtenergie-Durchlassgrad, mit dem man beim Kauf konfrontiert wird und der möglichst gering sein sollte. Dabei bleibt die Lichtdurchlässigkeit hoch und die Gläser sind farbneutral, erläutert der Verband Fenster + Fassade. Trotzdem rät Edelhäuser, beim Einsetzen von Sonnenschutzfenstern auch direkt einen passenden außenliegenden Sonnenschutz, wie Markise oder Rollo, einzuplanen, um die beste Wirkung zu erzielen.

Aber weder den Fenstereinbau noch die Dachdämmung empfiehlt der Bauexperte als Eigenleistung für Heimwerker. Selbst kleine Fehler können das erhoffte Ergebnis zunichtemachen und sogar gravierende Folgen für das Gebäude haben. So darf die Hülle keine Lücken aufweisen, und gerade die Anschlusspunkte einer Dachdämmung an Giebel, an Traufe und an das Mauerwerk müssten gut gearbeitet sein. Denn Lücken in der Dämmung sind Wärmebrücken, an denen es zu Feuchteschäden und in der Folge zu Schimmelbildung kommen kann, erklärt Edelhäuser. (dpa)