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Heidenau gespannt auf neue Tunnel-Idee

Die Bahn will bauen - Heidenau aber will keinen Volltunnel. Die Bürgerinitiative kündigt eine Alternative an.

Von Heike Sabel
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Zu den beiden Grundvarianten soll es nun noch eine dritte von der Bürgerinitiative geben.
Zu den beiden Grundvarianten soll es nun noch eine dritte von der Bürgerinitiative geben. © Daniel Förster

Heidenau will keine Panik machen, pocht aber auf die Interessen der Einwohner. Bisher sind die meisten überraschend ruhig, wenn es um den geplanten Bau der Bahntrasse  Dresden - Prag geht. Dabei spielt Heidenau in den Plänen eine große Rolle. Der Tunnel soll zwar etwa in Höhe Pechhütte, gegenüber den Habema-Silos, beginnen, die Bahn-Trasse dann im Berg verschwinden.

Doch bei einer Komplett-Tunnel-Variante bekommt Heidenau den Überhol- und Rangierbahnhof, der vor dem Tunnel notwendig wird. Mit allem, was an Platz, Gleisen,  Verkehr, Schallschutz etc. dazu gehört. "Wir fressen alle zusätzlichen Belastungen", sagte Bürgermeister Jürgen Opitz (CDU) am Dienstagabend in der Heidenauer Einwohnerversammlung. Er wolle zwar niemanden, auch nicht die "äußerst engagierte Bürgerinitiative" in die Pfanne hauen, aber: "Uns gibt es auch noch."

Darauf wollte Heidenau jetzt mit der Stellungnahme zu den aktuellen Plänen aufmerksam machen. Die sollte im Stadtrat vorige Woche beraten und verabschiedet worden. Doch Opitz verschob das Thema. Zuvor hatte er sich eine Fristverlängerung für die eigentlich bis Ende Februar abzugebende Stellungnahme genehmigen lassen. Der Grund: Die Dohmaer Bürgerinitiative, die sich "in bewundernswerter Weise" einsetze, habe eine modifizierte Volltunnel-Variante erarbeitet. Die werde Heidenau nun erst noch vorgestellt. Opitz ist selbst gespannt. 

Lösung für Heidenau

Trotzdem macht er kein Geheimnis daraus, dass Heidenau für die Belange der Heidenauer kämpfen werde. "So sehr ich den Dohmaern die Ruhe gönne, wir brauchen eine Lösung für Heidenau." Entsprechender Lärmschutz ist zwar selbstverständlich, aber auch nicht die Ideal-Lösung, denn dann durchziehen neben zusätzlichen Gleisen auch hohe Wände Heidenau. Auch eine mögliche Überdachung der Gleise zerschneidet aufgrund der höheren Lage die Stadt optisch. 

Dohma würde bei einer wie von Heidenau favorisierten Teiltunnel-Variante einen Überhol- und Rangierbahnhof bekommen. Für Dohma wäre es nach der Südumfahrung eine weitere Belastung. Das ist ein Grund für deren Widerstand. 

Verworfene Variante

Es gab schon einmal eine Variante, die Heidenau verschont hätte. Die sah den Überhol- und Rangierbahnhof zwischen Niedersedlitz und Zschachwitz vor, sagt Opitz. Doch die werde inzwischen nicht mehr verfolgt und die Chancen, dass sie wieder aktiviert werde, seien eher gering. 

Heidenau wird nun den März noch nutzen, sich mit der Bürgerinitiative und deren neuer Variante zu beschäftigen. Im Stadtrat am 26. März wird dann auf jeden Fall die Heidenauer Stellungnahme diskutiert und verabschiedet. Welchen Einfluss sie hat, steht auf einem anderen Blatt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Planungen geht es lediglich um Korridore, in denen dann weiter geplant wird, sagt Opitz. "Doch wir müssen uns beizeiten zu Wort melden."

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