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Zwei Jugendliche wegen versuchten Mordes angeklagt

Der Brand im September in Heidenau sah aus wie andere. Doch es geht um mehr. Ein 16-Jähriger ist weiter in U-Haft, ein 14-Jähriger in einem Heim.

Von Heike Sabel
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Was am zeitigen 9. September 2020 wie ein "normaler" Brand aussah, hat jetzt schwerwiegende Folgen.
Was am zeitigen 9. September 2020 wie ein "normaler" Brand aussah, hat jetzt schwerwiegende Folgen. © Marko Förster

Die Staatsanwaltschaft Dresden hat gegen zwei Deutsche wegen des Verdachts des versuchten Mordes und der schweren Brandstiftung Anklage erhoben. Das ist nach fünf Monaten Ermittlung das Ergebnis eines Brandes auf der Käthe-Kollwitz-Straße in Heidenau.

Den beiden deutschen Jugendlichen im Alter von 16 und 14 Jahren wird vorgeworfen, in den frühen Morgenstunden des 9. September in einer Wohnung ein Feuer gelegt zu haben. Der Wohnungsinhaber und eine weitere Person schliefen zu dieser Zeit in der Wohnung. Die Staatsanwaltschaft geht nun davon aus, dass die beiden Jugendlichen zumindest billigend in Kauf nahmen, dass die beiden schlafenden Personen schwer verletzt oder sogar sterben würden. Auch musste davon ausgegangen werden, dass das Feuer sich in der Wohnung und darüber hinaus ausbreitet.

Opfer konnten sich retten

Einer der beiden in der Wohnung erwachte, weckte den anderen und beide konnten die Wohnung verlassen. Der Brand konnte erst durch die Feuerwehr gelöscht werden. Die beiden Geschädigten und zwei weitere Bewohner des Hauses erlitten Rauchgasvergiftungen, die ambulant behandelt wurden. Die Wohnung brannte komplett aus. Es entstand ein Sachschaden von rund 80.000 Euro.

Das Landgericht Dresden entscheidet nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Zulassung der Anklage. Ein Termin zur Hauptverhandlung wird vom Landgericht Dresden bestimmt.

Der 16-jährige Beschuldigte befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft. Der 14-jährige Beschuldigte wurde zur Vermeidung der Untersuchungshaft einstweilig in einem Heim der Jugendhilfe untergebracht.

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