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75 Nationalitäten leben in Heidenau

Von den 17.112 Einwohnern sind 6,4 Prozent Ausländer. Beim am stärksten vertretenen Land gibt es einen Wechsel - auch bei der einzigen Schweizerin hat sich was geändert.

Von Heike Sabel
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Wer in Heidenau lebt, muss sich im Einwohnermeldeamt im Rathaus anmelden. Derzeit sind es 75 Nationalitäten.
Wer in Heidenau lebt, muss sich im Einwohnermeldeamt im Rathaus anmelden. Derzeit sind es 75 Nationalitäten. © Daniel Schäfer

Die Heidenauer werden langsam mehr und auch der Anteil von Einwohnern mit einer anderen als der deutschen Herkunft wächst. Ihr Anteil beträgt inzwischen 6,4 Prozent, das ist fast doppelt so groß wie 2017. Damals lebten insgesamt 16.981 Menschen in Heidenau, von denen 3,46 Prozent nicht deutsch waren. In absoluten Zahlen sind das 589 gewesen, nun sind es 1.109.

Gewachsen ist auch die Zahl der Herkunftsländer und zwar von 61 auf 75. Bei den Ländern mit den meisten Neu-Heidenauern gibt es einen - wenig überraschenden - Wechsel. Nannte die Statistik 2017 lediglich zwölf Ukrainer, sind es nun aufgrund des Krieges seit über einem Jahr 206. Auf Rang zwei stehen die 117 Polen, was jedoch nur noch etwa halb so viele wie 2017 (61) sind. Die dritte Stelle nehmen die 102 Syrier ein, was gegenüber 2017 einen Anstieg von 34 bedeutet. Das sind gleichzeitig die drei Nationalitäten mit jeweils über 100 Personen. Vor fünf Jahren war keine so stark vertreten.

Tschechen verdoppelt, Japaner weg, Mexikaner neu

Etliche Nationalitäten tauchen nicht mehr oder nur mit ein bis zwei Vertretern auf. Dazu gehören eine Französin, ein Jordanier, eine Bolivianerin sowie jeweils eine Person aus Senegal und Sierra Leone. Die Zahl der Kasachen (15), Kirgisen (11) und Griechen (16) ist gleichbleibend. Relativ stabil ist auch die Bevölkerungsgruppe der Vietnamesen mit derzeit 48 (2017: 42), der Türken mit 30 (2017: 22) und der Iraker mit 28 (2017: 22).

Um mehr als das Doppelte ist tschechische Bevölkerungsgruppe gewachsen, jetzt leben 63 in Heidenau, vor fünf Jahren waren es 30. Neu hinzugekommen sind in der diesjährigen Statistik zum Beispiel drei Esten, zwölf Georgier und ein Südafrikaner sowie drei Mexikaner. Die zwei Japaner von vor fünf Jahren sind weggezogen und statt der einen Schweizerin - die nach Dohna gezogen ist - leben vier andere Schweizer in der Stadt.

Schweizerin freut sich über Kontakt zu Landsleuten

Die Schweizerin war Mengia Bretschneider. Sie findet es cool, dass es inzwischen vier weitere Landsleute in Heidenau gibt und würde sich über einen Kontakt freuen. Den hat sie bisher zu anderen Schweizern über den Verein der Auslandsschweizer. In Sachsen gibt es ihr zufolge aktuell 72 gemeldete Schweizer - Kinder nicht mitgezählt. Regelmäßig trifft man sich zu Unternehmungen oder Veranstaltungen. "Mit Anhang kommen dann gern mal über 200 Schweizer zusammen", sagt Mengia Bretschneider. Vergangenen Herbst hatte der Verein sein 30-jähriges Jubiläum.

Viele Länder haben solche Vereine oder Gruppen, je nach Größe in Städten, Kreisen, landes- oder auch bundesweit. Die Anfang der 1990er-Jahre nach Deutschland gekommenen Spätaussiedler haben mit "Gemeinsam in Heidenau" seit Jahren in Heidenau einen Verein und Ansprechpartner.