Es gibt Straßen, die haben die Bezeichnung gar nicht verdient. Es sind Holperpisten, Schlaglochtrassen und sich auflösende Verbindungen zwischen A und B. In Heidenau gibt es mehrere davon. Sächsische.de hat drei herausgegriffen und bei der Stadt gefragt, wann sich der Zustand von Breitscheid-, Rathaus- und Beethovenstraße ändert, warum eine vierte Straße vorrückt in der Priorität und eine fünfte gute Chancen auf Sanierung hat.
Dresdner Straße: die Nächste auf der Prioritätenliste
Die Straßen sind ein leidiges Thema. Wegen des Zustandes und wegen des Geldes, das es braucht, an diesem etwas zu ändern. So hatte die Stadt immer wieder die Sanierung der Gabelsbergerstraße verschieben müssen. Ohne Fördermittel ist eine Sanierung kaum möglich. Nachdem die Gabelsbergerstraße nach Jahren 2019 endlich in Ordnung gebracht worden war, ist die Dresdner Straße auf der Dringlichkeitsliste vorgerückt. Sie steht dort schon seit Ewigkeiten und ist nicht nur deshalb ein besonderes Vorhaben.
Die Kreuzung mit der Siegfried-Rädel- und Zschierener Straße soll zum Kreisverkehr umgebaut werden. Wann, ist auch wieder eine Frage des Geldes. Immerhin wird hier von Kosten in siebenstelliger Höhe ausgegangen. Mit Geld vom Freistaat ist aktuell nicht zu rechnen, sagt Heidenaus stellvertretende Bürgermeisterin Marion Franz. Also müssen die Kommunen die Sanierung mit eigenem Geld bezahlen oder andere Quellen suchen, was Heidenau derzeit tut. Eine Quelle ist seit 2019 versiegt: die Straßenausbaubeiträge der Anlieger. Der Stadtrat hat sie mehrheitlich abgeschafft. Bei der Sanierung von Straßen waren sie ein Teil der Finanzierung.
Wenn also irgendwann die Dresdner Straße gemacht ist, haben auch die Beethovenstraße und die Rudolf-Breitscheid-Straße eine Chance, sagt Marion Franz. Und selbst wenn diese Straßen in Ordnung sind, ist Heidenau mit dem Sanieren noch lange nicht fertig, denn zum Beispiel auch die Zschierener Straße ist in schlechtem Zustand. Die Rathausstraße indes hat in absehbarer Zeit gar keine Chance. Hier fahren schlichtweg zu wenig Autos. Die Verkehrsdichte ist ein wichtiger Aspekt bei der Rang- und Reihenfolge der zu sanierenden Straßen.
Weststraße: nicht schlecht, trotzdem eher dran
Dafür kommen Straßen dran, die es eigentlich gar nicht so nötig haben, aber aus anderen Gründen Priorität haben. Die Weststraße zum Beispiel. Weil hier der neue Kindergarten gebaut wird, bekommt sie einen Fußweg, Parkplätze und wird dieses und nächstes Jahr teilweise grundhaft ausgebaut. Allein diese Maßnahme wird nach derzeitigem Stand rund 600.000 Euro kosten, für die die Stadt keine finanzielle Hilfe erhält.