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Hilfe für Pulsnitzer Hallenwirt

Ingolf Nitzschner ist seit Jahren immer für die Handballer da. Nun, da er wegen der Corona-Krise in Not geraten ist, revanchieren sie sich.

Von Reiner Hanke
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Gastwirt in Not: Ingolf Nitzschner sorgt beim Training und den Spielen der Pulsnitzer Handballer stets zuverlässig für die Versorgung. Doch nun hat er keine Einnahmen mehr. Deshalb starten die Sportler eine Hilfsaktion.
Gastwirt in Not: Ingolf Nitzschner sorgt beim Training und den Spielen der Pulsnitzer Handballer stets zuverlässig für die Versorgung. Doch nun hat er keine Einnahmen mehr. Deshalb starten die Sportler eine Hilfsaktion. © Matthias Schumann

Pulsnitz. Sport macht durstig,  Handball ist dabei nicht ausgenommen. Da kommt eine Erfrischung in der Halle gelegen. Oder ein Snack für den kleinen Hunger.  All das hält Ingolf Nitzschner in der Pulsnitzer Sporthalle an der Hempelstraße immer zuverlässig bereit.  "Doch nun hat das Coronavirus  unseren gesamten Alltag im Griff - egal ob Beruf, Privatleben oder Kultur und Vereine", sagt Markus Scholze vom Handballverein HSV 1923 Pulsnitz.

Weil deshalb das Vereinsleben stillsteht, muss nun auch der Hallenwirt in die Zwangspause. Um ihn zu unterstützen, starteten Vereinsmitglieder eine Hilfsaktion. Für die Hobbysportler sei die Pause zwar auch schlimm, aber zu verschmerzen. "Für unseren langjährigen Hallenwirt Ingolf Nitzschner als Selbstständigen und Gastronomen ist das  aber eine existenzielle Katastrophe."

Die Halle ist dicht - kein Training, kein Spiel, keine Zuschauer. Weder Baguette noch Bockwurst und Bier sind gefragt. Und damit gibt's für den Hallenwirt auch keine Umsätze. Nach einem der letzten Spiele standen die Sportler deshalb beisammen und entschlossen sich kurzerhand zu helfen und eine Spendenaktion zu starten, erinnert sich Markus Scholze.

Persönliches Rettungspaket als Dankeschön

Ingolf Nitzschner übernimmt seit Jahren die Hallenversorgung an den Spieltagen und auch zu anderen Veranstaltungen sowie freitags beim Training. Außerdem kümmere sich der Hallenwirt um technische Dinge, zum Beispiel dass die Anzeigetafel und die Lautsprecher angeschlossen sind und Tische für die Schiedsrichter bereitstehen. Dazu kommt: Der Gastronom engagiert sich selbst im Handballverein für den Nachwuchs.

Er gehöre zu den Menschen, die die Folgen der Epidemie wirklich kalt erwischt haben, sagt Markus Scholze: "Wir wollen ihm unser persönliches Rettungspaket als Dankeschön für sein Engagement der letzten Jahre mitgeben und ein positives Signal in unserer Region senden. Jeder kann helfen und seinen Beitrag in der aktuellen Situation leisten."

Ingolf Nitzschner selbst  sei gerührt und dankbar für die Aktion und soviel Solidarität. "Ihr seid ja verrückt, dass ihr sowas für mich macht", habe er gesagt.  Das bestätigt der Pulsnitzer. Es sei schon schlimm, wenn von heute  auf morgen die Einnahmequelle zumacht. Natürlich werde er Unterstützung beantragen, und seine Frau stehe ihm ja auch zur Seite.

Was wird aus dem Imbiss im Walkmühlenbad?

Die Aktion der Handballer läuft jetzt unter der Überschrift "Bälle-Bier-bitteschön" und steht für Handball, den Kneiper und eine freundliche Aufforderung. Inzwischen haben sich noch weitere Sportvereine aus Ohorn und Oberlichtenau mit hinter die Spendenaktion geklemmt, freut sich Markus Scholze, dass die Unterstützung immer breiter wird. Und er möchte noch mehr Menschen darauf aufmerksam machen.

Es  solle kein riesiger Betrag herauskommen. Sondern eine Spende symbolischer Natur von etwa 1.000 Euro. Was darüber hinausgeht, komme dem Nachwuchssport zugute. Die Handballer wollen zeigen, dass sie ihrem Hallenwirt zur Seite stehen.

Für den könne es ja auch noch dicker kommen. Ingolf Nitzschner betreibt in der Badesaison nämlich den Imbiss im Walkmühlenbad: "Und es ist die nächste Frage, ob die Badesaison pünktlich beginnen kann."  Da ist auch  Nitzschner zwischen Hoffnung und Zweifeln hin und her gerissen. Aber die Vorbereitungen laufen.

Weitere Infos unter: www.startnext.com/baelle-bier-bitteschoen

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