Hoyerswerda
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Hilfreiche Tipps zur Nutzung eines Rollators

Dieses Hilfsmittel verhilft Menschen, die nicht so gut zu Fuß sind, zu mehr Mobilität, wenn es korrekt verwendet wird.

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Physiotherapeut Martin Felgentreu zeigt die korrekte Haltung beim Gehen mit dem Rollator.
Physiotherapeut Martin Felgentreu zeigt die korrekte Haltung beim Gehen mit dem Rollator. © Foto: Katrin Demczenko

Von Katrin Demczenko

Hoyerswerda. Täglich gehen Senioren mit ihrem Rollator sicher und selbstständig in den Supermarkt, ins Café oder zum Arzt. Wenn unterwegs ihre Kräfte schwinden, haben sie auf dem Rollator einen Sitz zum Ausruhen dabei, und kleinere Einkäufe rollen sie bequem nach Hause. Die Gehhilfe kann auch Genesenden nach einem Sturz oder einer Operation Bewegungsfreiheit zurückgeben, sagt der Physiotherapeut der Hoy-Reha Martin Felgentreu.

Oft glauben die Menschen, den Umgang mit ihrem Hilfsmittel zu beherrschen. Doch inwieweit stimmt das wirklich? Zuerst müsse die Griffhöhe in Höhe der Hüftgelenke eingestellt sein, was nur eine medizinische Fachkraft exakt erledigen kann, erläutert der Physiotherapeut. Dann schieben viele Senioren den Rollator einige Schritte vor sich her und nehmen beim Abstützen mit den Armen eine gebeugte Körperhaltung ein. Viel besser ist es, direkt hinter der Gehhilfe zu laufen, denn so richtet sich der Rücken korrekt auf. Unterstützend wirke dabei, geradeaus und nicht auf den Boden zu schauen, so die Erfahrung von Martin Felgentreu. Um dieses richtige Verhalten zu verinnerlichen, sollte der Mensch die Gehhilfe circa einen Monat täglich benutzen und speziell auf die richtige Haltung achten.

Leider nicht alltagstauglich

Mit der Verwendung des Rollators verändert sich das Gangbild grundlegend, weil die betreffende Person den Oberkörper durch das Aufstützen nicht mehr in die Gehbewegung einbezieht. Deshalb sollte das Hilfsmittel nicht zu früh verwendet werden, rät der Physiotherapeut. Das Laufen mit zwei Stöcken wie beim Nordic Walking gibt auch Sicherheit und ist gesünder. Leider ist es nicht alltagstauglich. Am besten legt der Hausarzt den richtigen Zeitpunkt für die Gehhilfe fest und stellt ein Rezept aus. Ein Leichtgewicht-Rollator mit circa sechs Kilogramm Eigenmasse ist einfacher zu händeln als das doppelt so schwere Standardmodell mit einem Stahlgestell.

Auf die Bremse achtgeben

Ist ein Senior unterwegs, muss er die Gehhilfe am Bordstein nur ankippen, wie das die Mutter mit dem Kinderwagen tut. Den Rollator komplett anzuheben ist viel zu anstrengend, vor allem wenn Einkäufe im Körbchen liegen, sagt Martin Felgentreu. Gefährlich kann eine schiefe Ebene werden, weil die Schwerkraft den Menschen hinabzieht. Insbesondere wenn Nässe einen rutschigen Untergrund erzeugt, muss die Bremse der Gehhilfe funktionieren. Nach längerer Benutzung kann sie mittels zweier Schräubchen fester angezogen werden. Hierbei sollten jüngere Familienmitglieder helfen, empfiehlt der Physiotherapeut und ergänzt: Das Überwinden von Hindernissen mit dem Rollator sollte der Senior zuerst in Begleitung üben.