Hoyerswerda
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Immer gut beraten und modern gestylt

Figaro sorgt nun schon seit 1957 mit Schere und Fön für schöne Köpfe - nicht nur in Hoyerswerda.

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Die Aufnahme entstand bereits vor einigen Wochen. Im Bild zu sehen sind (v. l.) Friseurmeisterin Carla Hesse, Lehrling Leonie Müller und Geschäftsführerin Elke Beyer.
Die Aufnahme entstand bereits vor einigen Wochen. Im Bild zu sehen sind (v. l.) Friseurmeisterin Carla Hesse, Lehrling Leonie Müller und Geschäftsführerin Elke Beyer. © Foto: Katrin Demczenko

Von Katrin Demczenko

Hoyerswerda. Vom Kleinkind bis zum Senioren besuchen viele Menschen lebenslang etwa alle sechs Wochen einen Friseur, weil Haare ständig wachsen und ein schöner Kopf den Auftritt in der Öffentlichkeit erleichtert. In Hoyerswerda hat sich deshalb 1957 die Produktionsgenossenschaft des Handwerks (PGH) Figaro gegründet, die immer noch als Haar- & Kosmetik Figaro GmbH existiert, sagt deren Geschäftsführerin Elke Beyer. Fünf Jungfriseure haben seinerzeit im ersten Salon am Bahnhofsvorplatz begonnen.

Mit dem Wachsen von Hoyerswerda entstanden in der Altstadt, in fast jedem Wohnkomplex der Neustadt und manchen umliegenden Orten neue Geschäfte. An das Schichtsystem im Gaskombinat Schwarze Pumpe, in Tagebauen und Brikettfabriken angepasst, wurde beim Friseur ab 6 Uhr gearbeitet, um Menschen noch vor dem Beginn Schicht schick zu machen, erzählt Elke Beyer. Weil das Leben damals strukturierter war, hatten viele Kunden übers ganze Jahr feste Friseur-, Kosmetik- oder Fußpflegetermine.

Bis 1991 wurden in 39 Geschäften die ca. 70.000 Einwohner von Hoyerswerda versorgt sowie jene in Bernsdorf, Schwarzkollm und anderen Orten. Der Einzug der Marktwirtschaft verlangte von der neugegründeten GmbH, die meisten Salons zu sanieren, was ein finanzieller Kraftakt war und gut gelungen ist, findet Elke Beyer. Sechs Friseurläden haben sich in den 1990er-Jahren neu in Einkaufszentren der Stadt und im Umland angesiedelt. Sie gehören zur Tochtergesellschaft Coiffure Optimal GmbH. Wegen der gesunkenen Einwohnerzahl in Hoyerswerda und den gegenüber der DDR-Zeit höheren Preisen sind jetzt insgesamt 17 Figaro-Salons für die Kunden da, weiß die Geschäftsführerin des Unternehmens.

Figaro bildet seit 1961 für den Eigenbedarf in einem Lehrkabinett FriseurInnen und KosmetikerInnen aus. Elke Beyer selbst hat ab 1978 im Lehrsalon im WK IX Friseurin gelernt, später den Meister gemacht. Sie ist heute Betriebswirt des Handwerks. Bis jetzt sind ca. 700 junge Menschen ausgebildet worden und etliche arbeiten noch hier. Sie führen als Meister einen Salon, sind Lehrausbilder oder tragen Verantwortung in der Geschäftsleitung.

Wenn die Leiterin des jetzt in der Grimmstraße befindlichen Ausbildungskabinetts im Oktober 2021 ihre Babypause beendet, wechselt dieser Salon nach Wittichenau, um der jungen Mutter den täglichen Weg zur Arbeit zu verkürzen. So beschreibt Elke Beyer das herrschende Teamgefühl in der Firma. Es wird mehr gezahlt als der Mindestlohn. Durch den Leistungslohn kann jeder Mitarbeiter ordentlich verdienen. Sie sieht die Figaro GmbH als Solidargemeinschaft, die vor allem während der Corona-Pandemie keinen Salon fallen lässt. Die Geschäftsführerin wünscht sich sehr, dass die Kosmetikerinnen bald wieder aus der Kurzarbeit zurückkehren dürfen.

Damit alle Kunden immer gut beraten und modern gestylt die Friseurgeschäfte verlassen, ist Weiterbildung für alle Mitarbeiter wichtig. Gestandene Figaro-Mitarbeiter sind deshalb als Modeteam unterwegs, um Trends für moderne Frisuren, dezent geschminkte Gesichter und schick lackierte Nägel aufzuspüren. Sie lernen bei etablierten Firmen neueste Dauerwelltechniken, Farbkreationen sowie Haarschnitte kennen und geben dieses Wissen an ihre Kollegen weiter. Die Lehrlinge haben vor der Corona-Pandemie erfolgreich an Friseurmeisterschaften teilgenommen und in Auslandspraktika Ideen anderer Friseure kennengelernt. „Hoffentlich können sie das bald wieder tun“, sagt Elke Beyer.