Hoyerswerda
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Krankenkassen sollen Taxi zum Impfen zahlen

Auch im Kreis Bautzen gibt es Kritik an teils weiten Wegen zur Immunisierung –- das Land will die Situation verbessern.

Von Mirko Kolodziej
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Das Impfzentrum für den Landkreis Bautzen befindet sich in Kamenz.
Das Impfzentrum für den Landkreis Bautzen befindet sich in Kamenz. © Foto: privat

Hoyerswerda. Auf die Kritik an den teilweise weiten Wegen zum für den Kreis Bautzen eingerichteten Impfzentrum in Kamenz und die Frage, warum es nicht mehr Impfstellen gibt, reagiert jetzt das sächsische Sozialministerium. Eine Sprecherin lässt wissen: „Momentan erfolgt die Impfung älterer Personen nur in den eingerichteten Impfzentren. Dieses kann innerhalb Sachsens frei gewählt werden. Für Einwohner aus dem Bautzener Oberland heißt das zum Beispiel, dass sie sich ihre Spritze auch im Impfzentrum in Löbau holen können.“ Das Angebot haben freilich auch alle anderen Bewohner des Kreises. In die andere Richtung kann man genauso gut nach Dresden fahren, sofern das etwa aus Radeberg bequemer erscheint. Die Sprecherin kündigte allerdings auch weitere Schritte an. Diese gehen in eine ähnliche Richtung wie das Konzept des Deutschen Roten Kreuzes als Organisator der Impfkampagne für mobile Impfzentren auf Rädern. „Es ist geplant“, erklärt die Ministeriumssprecherin, „nach Beendigung des Einsatzes der mobilen Teams in den Alten- und Pflegeheimen auch in temporären Außenstellen an verschiedenen Orten in den Landkreisen zu impfen.“ Momentan, heißt es weiter, liefen Abstimmungen dazu, auch mit den Kommunen vor Ort. Hoyerswerdas Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh (SPD) hatte vor zwei Wochen gesagt, es gebe seitens der Stadt großes Interesse an einer lokalen Lösung, zum Beispiel in Kooperation mit dem Lausitzer Seenland-Klinikum.

Kontakt selbst aufnehmen

Bis es soweit ist, steht nach wie vor die Frage, wie ältere, immobile Menschen zu den Impfzentren kommen. Dafür bleibt das Taxi die beste Lösung, lässt sich den Aussagen des Sozialministeriums entnehmen. Die Stadt Hoyerswerda hilft über ihre „Servicestelle Corona-Schutzimpfung“ auch bei der Vermittlung. Und die Senioren sollen nicht auf den Kosten sitzenbleiben. Das Ministerium sagt: Wem auch unabhängig von Corona bereits die Fahrtkosten zu medizinischen Behandlungen von der Krankenkasse erstattet werden, für den gelte das auch bei der Fahrt zum Impfzentrum. „Krankenkassen sollen die Fahrtkosten für das medizinisch notwendige Transportmittel bis zum nächsten Impfzentrum übernehmen“, sagt die Sprecherin.

Das gelte in allen Fällen, in denen die Schutzimpfung gegen das Corona-Virus nicht durch ein mobiles Impfteam oder durch anderweitige Maßnahmen der Bundesländer sichergestellt werden. Also in Sachsen demnach auch für Anfahrtswege zum Impfzentrum nach Kamenz. Das habe laut Ministerium der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung in den Sonderregelungen zur Corona-Pandemie empfohlen. Die Regelung gelte für die Versicherten zeitlich befristet bis März. Die Ministeriumssprecherin bittet die Senioren, diesbezüglich Kontakt zu ihrer Krankenkasse aufzunehmen. (ha/MiK)