Hoyerswerda. Wenn man in Hoyerswerda im WK Ve auf dem Großspielplatz „Pauli“ steht, dann sieht man im Panorama einige große Investitionen der Wohnungsgesellschaft Hoyerswerda mbH (WH) der letzten Monate. Im Südosten ist aus dieser Perspektive einer der vier Neubauten in der Paul-Ehrlich Straße zu sehen. Seit 2019 investierte die WH hier in jeden der Dreigeschosser mit jeweils acht Wohnungen etwas mehr als eine Million Euro.

Der Spielplatz selbst schlug mit 350.000 Euro zu Buche, wovon 275.000 Euro Fördergelder waren. Diese Investitionen sind gut sichtbar. Schweift dann der Blick nach Nordwesten zur Schweitzerstraße, bleibt er vielleicht links am Giebel des Aufgangs der Nummer 26 hängen. Dass allein in diesen Aufgang in den letzten Jahren rund zwei Millionen Euro geflossen sind, sieht man von außen so nicht. Allein die Erneuerung der zentralen Steigestränge mit allen Medien schlug laut WH-Geschäftsführer Steffen Markgraf mit 500.000 Euro zu Buche. Aber auch die Aufzüge wurden instandgesetzt, die Treppenhäuser ebenso. Das Giebel-Wandbild von FischerArt ist zu einem Hingucker geworden, der noch immer den einen oder anderen Passanten das Smartphone für ein Foto zücken lässt.

Mit einer Bilanzsumme von 200 Millionen Euro, einem Bestand von 7.282 Wohnungen und 249 Gewerbeeinheiten in rund 240 Objekten, zusätzlich 193 Garagen und rund 1.500 Pkw-Stellplätzen ist die WH laut ihrem Geschäftsführer das viertgrößte kommunale Wohnungsunternehmen Sachsens. Für 29 Wohneigentumsanlagen mit 540 Einheiten agiert man zudem als Verwalter.

Rund 12 Millionen Euro investierte die WH im vergangenen Jahr in Neubau und in die Pflege des Wohnungsbestands. Angesichts von 100 Balkonen, die neu gebaut wurden, sprach man in der Geschäftsführung auch schon mal vom Balkonjahr. Aber es wurden auch Stellplätze geschaffen, Brandschutzmaßnahmen umgesetzt, zwanzig Wohnungen per Grundrissänderungen zu zehn großen Wohnungen mit bis zu sechs Zimmern umgestaltet. In der Bautzener Allee 69-75 wurde ebenso wie in der Otto-Damerau-Straße 9-15 in eine umfassende Instandsetzung investiert. Ähnlich agierte die WH in der Konrad-Zuse-Straße 1-5. Da diese Wohnungen aber gezielt Menschen zu gute kommen sollen, denen es finanziell nicht so gut geht, benötigt man für die Anmietung einen Wohnberechtigungsschein. Von den 36 Wohnungen im Haus sind 11 noch zu haben.

Insgesamt ist man bei der Wohnungsgesellschaft mit dem Vermietungsgeschäft nicht unzufrieden. Zwar sinkt mit der Einwohnerzahl der Stadt auch die Zahl der Mieter, sodass auch in diesem Jahr wieder Häuser abgerissen werden müssen. Aber laut Steffen Markgraf konnte die Anzahl der Neuvermietungen im Vergleich zum „sehr guten Jahr 2021 noch einmal um ca. sechs Prozent“ gesteigert werden. In den vergangenen Jahren ging dem Großvermieter der eine oder andere neue Mieter dadurch verloren, weil man nicht fertig hergerichtete Wohnungen zum sofortigen Bezug anbieten konnte. Angesichts von 530 Wohnungen, die Jahr für Jahr herzurichten sind, hatte sich die WH entschlossen, eigene Handwerker einzustellen. In der dafür extra gegründeten Wohnungsdienstleistungsgesellschaft mbH Hoyerswerda (WDH) sind zunächst acht Handwerker in den Gewerken Heizung, Sanitär, Tischler, Maler und Fußbodenleger angestellt. Die Mitarbeiterzahl wird sich in den kommenden Monaten verdoppeln. Steffen Markgraf, auch Geschäftsführer der WDH, ist merklich bemüht, keinen Zweifel daran zu lassen, dass die aktuell 26 Rahmenvertragspartner weiterhin im Geschäft sein werden. Aber gerade beim Thema Herrichten von Wohnungen habe man durch die eigenen Leute viel erreichen können.

Rund 1,3 Mio. Euro wird der Neubau von fünf Ferienhäusern direkt neben der Krabatmühle kosten (TAGEBLATT berichtete). Die langfristigen Pachteinnahmen sollen das Ergebnis der WH stabilisieren und das Geschäftsfeld ergänzen. Die 12 Gästewohnungen im Stadtgebiet von Hoyerswerda werden weiterhin betrieben und sind allesamt nach und nach modernisiert worden.

Viel Kraft steckt die WH in diesem Jahr zudem in den vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Einbau von Rauchmeldern. Mit den Arbeiten betraut wird die Berliner Firma Pyrexx. Immerhin müssen binnen elf Monaten 21.000 Rauchmelder installiert werden. Die Kosten in Höhe von 270.000 Euro trägt die WH. Das ist wieder so etwas, das man nirgends im Stadtbild als vorzeigbare Investition sehen wird.