Hoyerswerda
Merken

Erst Pantomime, dann Garnichts

Krippenspielproben unter Corona-Bedingungen waren möglich im Hoyerswerdaer Martin-Luther-King-Haus – die Aufführung hingegen nicht.

 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Kinder und Katechetin Silke Linke als Vorleserin üben das Krippenspiel im Hoyerswerdaer Martin-Luther-King-Haus – nun war es doch vergebens ...
Kinder und Katechetin Silke Linke als Vorleserin üben das Krippenspiel im Hoyerswerdaer Martin-Luther-King-Haus – nun war es doch vergebens ... © Foto: Katrin Demczenko

Von Katrin Demczenko

Hoyerswerda. Wer während des gegenwärtigen harten Corona-Lockdowns anderen Menschen nicht digital, sondern auf analogem Weg, also „in echt“ eine Freude machen will, muss kreativ sein. Das tat die Katechetin Silke Linke mit den Christenlehrekindern der Martin-Luther-King-Haus-Gemeinde Hoyerswerda-Neustadt schon seit Wochen: Sie probten unter Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsregeln für den 24. Dezember ihr Krippenspiel.

Die Hoffnung währte lang

Die Freitagsproben haben bis zum dritten Advent an der frischen Luft stattgefunden, wo auch der Auftritt geplant war. Die Generalprobe in Kostümen musste allerdings im Kirchsaal durchgeführt werden, weil das Ordnungsamt Hoyerswerda alle Gottesdienste und Krippenspiele im Freien am Heiligen Abend abgesagt hat. Laut der Richtlinie der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz vom 16. Dezember dürfen aber Gottesdienste in Kirchen stattfinden – bei Einhaltung der Hygiene-Regeln und einer Besucher-Zahl, die der Corona-Pandemie-Situation in den jeweiligen Gemeinden Rechnung trägt.

Zur Generalprobe am Freitag konnten nur zwölf von 21 Mitspielern kommen, weil die anderen Kinder mit ihren Familien in Quarantäne sein müssen, berichtet Silke Linke. Sie sind nicht krank, hatten aber mit positiv getesteten Personen Kontakt.

Ein Blick ins „Drehbuch“

Und so hatte es aussehen sollen: Den Auftakt des Krippenspiels gestalten der Schüler Simon und die junge Mutti Catarina Doberschütz musikalisch mit ihren Saxophonen. Nur zwei Teilnehmer erzählen die Weihnachtsgeschichte, während die Darsteller des Hirten, des Wirtes, der drei Weisen sowie Marias und Josefs stumm agieren. Sie zeigen pantomimisch, was die Sprecher gerade vorlesen. Zum Beispiel schüttelt der Wirt (Elias) energisch seinen Kopf, wenn vorgelesen wird, dass er kein Zimmer mehr frei hat. Als Maria (Jolina) verzweifelt die Hände hebt, weil sie kein Geld hat und müde ist, wird sie mit Josef im Stall einquartiert. Alle älteren Kinder tragen Masken. Weihnachtslieder wie „Stille Nacht“ werden bei der Aufführung nicht gesungen, sondern von CD eingespielt.

Wenigstens in der Zeitung

Elias (8) machte seine Sache gut und erzählte nach der Probe, dass das überhaupt sein erster „Bühnenauftritt“ werde. Bisher habe er das Krippenspiel immer in Neustadt/Sachsen gesehen, wenn er mit seiner Familie bei den Großeltern zu Besuch war.

Nun, es wird leider nichts mit dem Auftritt. Vorgestern wurde das Krippenspiel abgesagt – auch wegen Besetzungsproblemen. Stattdessen gibt es ein 17-minütiges Hörspiel der Gemeinde Spreewitz. Damit die Kinder nicht ganz umsonst geprobt haben, bringen wir hier diesen Proben-Bericht.

Das Hoyerswerdaer M.-L.-King-Haus an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße lädt am 24. Dezember um 15 Uhr zum Beisammensein im Kirchsaal ein.