Hoyerswerda
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Genuss und Handwerk

Der Markt am Gleis 19 in Schwarze Pumpe trifft offenbar den Geschmack der Besucher.

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Das Graue Männchen und das Adelsfräulein zu Besuch am Stand von Cindy Welz (li.) und ihrer Begleiterin Sarah Wenke aus Luckenwalde.
Das Graue Männchen und das Adelsfräulein zu Besuch am Stand von Cindy Welz (li.) und ihrer Begleiterin Sarah Wenke aus Luckenwalde. © Foto: Jost Schmidtchen

Von Jost Schmidtchen

Schwarze Pumpe. Der Handwerkermarkt rund um den S-Bahnwagen am Gleis19 in Schwarze Pumpe erwies sich am Wochenende als Volltreffer. Grund für den Besucheransturm war vor allem das schon sommerliche Frühlingswetter. Endlich mal wieder unbeschwert raus aus den eigenen vier Wänden, Freunde und Bekannte treffen bei einem Schwätzchen in der Sonne und über den Markt bummeln, das war zum Wochenende genau das Richtige.

Zum Schauen und Kaufen gab es viel, vor allem so manches, was in Haus und Hof oder auf dem Balkon gebraucht wird, die verschiedensten Handwerkerprodukte, die es anderswo in solcher Qualität und Preislage eher nicht gibt. Arno Klähr aus Vetschau mit seinen handgefertigten Holzprodukten ist da schon seit Jahren ein gutes Beispiel. Er weiß, was Spreewälder einst und auch heute noch brauchten und kommt gern zu den Märkten am Gleis 19.

Erfreulich ist, dass sich für so einen Markt neben solchen gestandenen Handwerkern wie Arno Klähr auch immer wieder neue Anbieter interessieren. Meist spricht sich das untereinander auf anderen Märkten herum, so auch in Schleife oder dem Krabatmarkt in Hoyerswerda. Sogar in Sachsen-Anhalt bei einer Markttreibenden aus Schönebeck, die den Veranstalter vom Gleis 19, Holger Schwarz, kennt. Durch ihre Vermittlung wiederum war Cindy Welz, „Chocolatier aus Leidenschaft“ aus Velten erstmals nach Schwarze Pumpe gekommen. Ihr Geschäft hat sie erst am 11. Oktober 2022, gegründet. Aus eigener Handfertigung entstehen 30 verschiedene Sorten Schokoladen und Pralinen. Dafür gab es nach kurzer Geschäftstätigkeit bereits 2024 eine mehrfache Auszeichnung mit dem „German Chocolate Award“ in Weinheim. Die Marktbesucher am Gleis 19 durften kosten, dann kaufen. Davon wurde reichlich Gebrauch gemacht.

Von der Schokolade zum Lausitzer Wein war der Weg nicht lang. Auch das Familienweingut Wobar aus Großräschen war erstmals gekommen. Von den Veranstaltungen am S-Bahnwagen in der Nähe erfuhren sie voriges Jahr auf dem Krabatmarkt in Hoyerswerda. Ihren Weinberg hat die Familie an den IBA-Terrassen am Großräschener See 2012 aufgerebt mit Neuzüchtungen und pilzwiderstandsfähigen Sorten. Mit 32 Prozent Neigung ist es der steilste Weinberg Brandenburgs. Die Südhanglage bietet günstiges Klima und über 2.000 Sonnenscheinstunden jährlich. Andreas Wobar erklärte schmunzelnd, dass es schon früher Weinanbau auf der Raunoer Höhe gab, da gehörte Großräschen noch zu Sachsen und August der Starke war einer der Hauptabnehmer. „Heute gehört der Weinanbau zum aufstrebenden Tourismus im Lausitzer Seenland“. Zum Handwerkermarkt hatte der Hobbywinzer, der im Hauptberuf Landwirt ist, Weiß- und Rotweine mitgebracht.

Ein Wesensmerkmal der Märkte in Schwarze Pumpe ist die Anwesenheit der Spremberger Symbolfiguren Jutta von Kittlitz und Graues Männchen. Sie besuchen alle Stände, begrüßen die Händler persönlich. Das wird dem Vernehmen nach von allen als sehr angenehm empfunden, befördert den familiären Charakter des Handwerkermarktes und auch Besucher dürfen ein Selfie machen. Es waren zwei erlebnisreiche Markttage.