Hoyerswerda
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LHV Hoyerswerda erkämpft Heimsieg – SC-Damen leiden in Plauen

Unterschiedlicher könnten die Gefühlswelten kaum ausfallen: Die LHV-Männer reißen das Heimspiel herum, die SC-Damen gehen in der Ferne unter.

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Verschworener Haufen: Die LHVer bezwangen den KJS-Club Dresden.
Verschworener Haufen: Die LHVer bezwangen den KJS-Club Dresden. © Foto: Werner Müller

Sachsenliga Handball, Männer

LHV Hoyerswerda 31 (15)
KJS-Club Dresden 30 (15)

LHV Hoyerswerda gegen KJS-Club Dresden: ein Vergleich, den es so bislang noch gar nicht gab. Die Dresdner sind vor zwei Jahren in die Sachsenliga aufgestiegen. In der letzten Saison kam es durch den corona-bedingten Saisonabbruch nicht zu dieser Begegnung. Aber auch diesmal war wieder vor dem Spiel Corona das bestimmende Thema. Nach den Beschlüssen der sächsischen Landesregierung vom Freitag wusste keiner so richtig, wie es denn ab der nächsten Woche weiter geht. Eine große Ratlosigkeit stand im Raum ...

Ähnlich begann auch das Spiel, welches aufgrund einer Vollsperrung auf der A 4 und der damit verbundenen verspäteten Anreise der Schiedsrichter erst 30 Minuten später angepfiffen wurde. Auf dem Feld waren zunächst nur die Dresdner wirklich aktiv. Dem ersten Treffer der Gäste konnte Patrick Michel, mit elf Toren an diesem Tage bester LHV-Werfer, noch das 1:1 folgen lassen, aber nach fünf Minuten leuchtete ein 1:4 auf der Anzeigetafel. Es musste eine zeitige Auszeit der LHV-Trainer her, um die Mannschaft erst einmal richtig munter zu machen. Das gelang: Nach 15 Minuten hatte man den Ausgleich zum 7:7 erzielt. Nun war die LHV-Mannschaft im Spiel angekommen. Es war eine tolle Stimmung in der Halle. Das lag auch am lautstarken Fan-Club der Gäste. Fortan ging es fast im Gleichschritt durch die erste Spielhälfte. Jubel dann beim 11:11 von Tobias Sieber, denn mit seinem dritten Treffer im Spiel übernahm er die Führung in der ewigen LHV-Torschützenliste. Mit am Ende 802 Treffern steht er ganz oben in der Statistik.

Mit 15:15 ging es in die Pause. Den zweiten Spielabschnitt begannen die LHVer in Unterzahl. Die Dresdener legten gleich wieder vor und bauten diese Führung sogar bis zum 25:22 (48.) aus. Auf der LHV-Bank gingen den Trainern so langsam die „Rechtshänder“ aus, denn Tim Baugstatt und Alexander Canbek fehlten verletzt – und dann fielen auch noch Ben Nitzsche in der ersten und sein Bruder Nils in der zweiten Hälfte verletzt aus. Also hieß es ab diesem Zeitpunkt: „Not macht erfinderisch“ – und so kam Fabian Knofe zu seinem ungewohnten Einsatz auf der Rückraum-Mitte-Position. Die LHVer hatten da aber schon „das Messer zwischen den Zähnen“; wollten sich nicht geschlagen geben, und das spürten nun auch die Fans, die die Mannschaft unermüdlich nach vorne trieben. Aus dem 22:25 machte das Team durch einen 5:0-Lauf tatsächlich die 27:25 Führung. Und nicht nur das: Zweieinhalb Minuten vor Ende führten die LHVer mit 31:28.

Die Gäste verkürzten auf 29:31. Der folgende Hoyerswerdaer Angriff wurde unglücklich von den Schiedsrichtern abgepfiffen; Fabian Knofe bekam eine Rote Karte, da er den Ball nicht schnell genug frei gab. Außerdem gab es Strafwurf, welchen die KJS-Handballer zum Anschluss verwandelten – 30:31. 14 Sekunden vor Ende nahmen die LHV-Coaches ihre letzte Auszeit: Ziel war es nur, diese Sekunden von der Uhr zu nehmen und den Heimsieg einzufahren. Als dies gelang und die Endsirene ertönte, kannte der Jubel keine Grenzen.

Ob die LHV-Handballer dann am nächsten Sonnabend wieder nach Zwönitz fahren, wo sie jüngst im Sachsenpokal gewannen und dieses Mal das fällige Punktspiel ansteht, wird sich im Laufe der Woche zeigen. Je nachdem, was nach der Corona-Verordnung und der Entscheidung des Handball-Verbandes Sachsen möglich ist. (LHV)

LHV: Henry Schacht, Niclas Schäfer – Nils Nitzsche, Dario Feuerriegel (6), Tobias Sieber (4), Stan Altmann, Christian Herzer (1), Tony Jäschke, Ben Krahl (2), Fabian Knofe (3), Ben Nitzsche, Tom Baugstatt (3), Gary Biele (1), Patrick Michel (11/1) // Trainer/Betreuer: Torsten Tschierske, Conni Böhme, Christian Bartoszek, Alexander Canbek

Sachsenliga Handball, Frauen

SV Plauen-Oberlosa 04 41 (21)
SC Hoyerswerda 29 (13)

Nach drei Wochen Spielpause ging es für die Frauen des SC Hoyerswerda nach Plauen zum Duell zwischen Acht- und Siebtplatziertem. Den Zusestädterinnen gelang ein super Start und sie führten durch Leonie Klösel und Monique Meißner nach drei Minuten mit 2:0. Bis zur 15. Minute entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Dann führte Plauen 9:8. Aber auf einen Schlag ging bei den SC-Damen nichts mehr: Pass- und Fangfehler, unglückliche Entscheidungen im Angriff und kaum Zugriff in der Abwehr bestimmten das Spiel. Selbst eine eigene Auszeit verpuffte. Oberlosa erhöhte bis zur Halbzeit auf 21:13. Hoyerswerda sah dabei scheinbar nur zu. Das Trainertrio blieb in der Halbzeitansprache ruhig, um die Mannschaft nicht noch mehr zu verunsichern und appellierte an den Kampfgeist.

Der Start in die zweite Halbzeit verlief für die SC-Damen dann aber nicht gerade prächtig. Binnen 15 Sekunden gab es zwei Zeitstrafen und es hieß nun: Aufholjagd in doppelter Unterzahl! Janine Hattliep setzte mit zwei starken Einzelaktionen ein gutes Zeichen für die Mannschaft. Doch der Funke sprang einfach nicht über. Hoyerswerda tat sich im Angriff weiterhin schwer und in der Abwehr wäre etwas mehr Feuer nötig gewesen. Auch Jessica Hubatsch hatte als alleinige Torfrau einen gebrauchten Tag erwischt. Plauen erhöhte immer weiter das Ergebnis, wobei Hoyerswerda um Schadensbegrenzung bemüht war. Phasenweise wurde eine richtig gute Abwehr gespielt und vorne getroffen, allerdings wurden auch viele 100%ige Chancen nicht genutzt.

Nach 60 Minuten stand eine ernüchternde 29:41-Auswärtsniederlage fest. Trainer Damian Reicharts Fazit: „Es ist unglaublich bitter für uns: Die Mannschaft trainierte in den spielfreien Wochen richtig gut, aber sobald der Anpfiff kommt, tun wir uns schwer. Ich trage für die Niederlage die volle Verantwortung. Ich bin mir dennoch sicher, dass sich die Mannschaft für ihren Aufwand sehr bald belohnen und erfolgreich Handball spielen wird.“ (JöW)

SC Hoyerswerda: Jessica Hubatsch – Nadja Irmisch (4), Leonie Klösel (2), Janine Hattliep (3), Marie Grabsch, Monique Christin Meißner (6), Laura Rosemann (3 / davon 2 Siebenmeter), Charlott Schöps (4), Marie Rubin, Nadine Krebs, Betty Kulke (7/1)