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„Reise-Wünsche“ lässt beliebtes Hoffest wieder aufleben

Neben Musik und Beköstigung gibt es am 5. Mai in Schwepnitz auch einen Unternehmermarkt. Ein paar Plätze sind noch frei.

Von Ralf Grunert
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Reisebusse von „Reise-Wünsche“ kann man mit etwas Glück in ganz Europa zu Gesicht bekommen – wie hier auf dem Bernardino Pass in der Schweiz.
Reisebusse von „Reise-Wünsche“ kann man mit etwas Glück in ganz Europa zu Gesicht bekommen – wie hier auf dem Bernardino Pass in der Schweiz. © Foto: Reise-Wünsche

Schwepnitz. Was 2016 seine Premiere hatte und von da an bis zur Corona-Pandemie jährlich stattfand, wird in diesem Jahr neu durchstarten – die Reihe der Jubiläumsfeste auf dem Betriebshof des Unternehmens Reise-Wünsche in Schwepnitz. Wurden im Jahr 2016 das 60-jährige Bestehen des Busunternehmens Wünsche und das 50-jährige Bestehen der benachbarten Tankstelle gefeiert, so ist es diesmal das 65-jährige Gründungsjubiläum des Orchesters Lausitzer Braunkohle, die Inbetriebnahme der Bushalle von Reise-Wünsche vor 20 Jahren sowie 10 Jahre DDR-Museum Schwepnitz.

Mit 500 Besuchern hatten René Boinski und sein Bruder André, beide sind Geschäftsführer von Reisebüro und Busunternehmen „Reise-Wünsche“, beim ersten Hoffest gerechnet. Mehr als tausend kamen und waren überrascht von der Breite der Angebote, die nicht nur aus Musik und Beköstigung bestand. Eine Besonderheit war der Unternehmermarkt. Anfangs präsentierten sich ausschließlich Firmen aus Schwepnitz beim Hoffest. Inzwischen wird regionaler gedacht, geht der Blick der Boinskis über den sprichwörtlichen Tellerrand hinaus nach Bernsdorf, Kamenz und Hoyerswerda. In Hoyerswerda ist das Unternehmen schließlich auch schon in einem Reisebüro vertreten, zu finden im Treff-8-Center. Demnächst kommt eine Buchungsstelle im SZ-Treffpunkt im Lausitz-Center hinzu. „Mit neuen Kooperationen kann man mehr erreichen“, findet René Boinski.

Das Firmengelände von „Reise-Wünsche“ Am Ring 13 in Schwepnitz wird am 5. Mai zum Festplatz umfunktioniert. Dort, wo normalerweise Busse im Trockenen stehen, wird die Besucher an diesem Tag zum einen eine Festhalle mit rund 250 Sitzplätzen und einer Bühne erwarten und zum anderen der Unternehmermarkt. Letzterer ist noch nicht ganz ausgebucht. Dabei dürfte die überschaubare Anzahl von bis zu 15 Ständen jedem der beteiligten Unternehmen eine Aufmerksamkeit bescheren, wie sie bei den großen Gewerbemassen kaum zu erreichen ist. „Bis 15. April können sich Unternehmer und Vereine zu dieser Art regionaler Messe gern abmelden“, ermuntert René Boinski zum Mitmachen. Dabei sein wird auf jeden Fall die Verwaltung des Naturschutzgebietes „Königsbrücker Heide“.

Während die Tradition der Hoffeste recht jung ist, hat das Unternehmen selbst eine lange und bewegte Geschichte zu bieten. Firmengründer im Jahr 1956 war Walter Domschke, der Ururopa der Boinski-Brüder. Los ging es mit einem Bus und der Linie zwischen Schwepnitz und Zeisholz, auf der das Unternehmen über 60 Jahre lang unterwegs sein sollte. Der Firmengründer eröffnete 1966 die Tankstelle an der Ortsdurchfahrt B 97. Im gleichen Zug führte Großvater Wolfgang Wünsche den Busbetrieb weiter und brachte somit den heutigen Firmennamen ins Spiel. Drei sogenannte Fleischer Busse rollten bis zur Wende im Linienverkehr nach Schwarzheide und zu den Flugzeugwerken in Dresden, ebenso zu Brigadefahrten und Ausflügen. Eine der ersten Touren nach der Wende war eine Einkaufsfahrt nach Bayreuth, blickt René Boinski zurück. In den 1990er-Jahren boomte die Reiselust. Auf einen Schlag wurden drei Reisebusse angeschafft. Auch der Linienverkehr florierte. In Spitzenzeiten hatte das Unternehmen bis zu 15 Fahrzeuge im Einsatz. „Reise-Wünsche“ war europaweit auf Achse. „Alles wurde selbst organisiert und mit eigenen Bussen realisiert“, betont René Boinski. Als es dieser Markt nicht mehr hergab, passte sich das Schwepnitzer Unternehmen den Kundenwünschen an und konzentrierte sich auf Tagesfahrten. Inzwischen sind Mehrtagesfahren wieder stärker nachgefragt. Der aktuelle Katalog wird druckfrisch beim Hoffest zu haben sein.

Das Orchester Lausitzer Braunkohle war schon zu Gast in der Bus-Halle beim Hoffest in Schwepnitz. Diesmal ist der Anlass sein 65-jähriges Jubiläum.
Das Orchester Lausitzer Braunkohle war schon zu Gast in der Bus-Halle beim Hoffest in Schwepnitz. Diesmal ist der Anlass sein 65-jähriges Jubiläum. © Foto/Archiv: René Boinski

Beim Hoffest werden die neuesten Fahrzeuge zu sehen sein, welche man auch für individuelle Ausflüge buchen kann. Die Boinski-Brüder, die 2020 das Geschäft von ihrer Mutter übernommen haben, sind stolz auf die modernen Busse und auch auf deren einzigartiges Design. So ist auf einem Bus, welcher zum Fest mit einem riesigen Gepäckanhänger zu bestaunen sein wird, die Silhouette von Königsbrück und das erste Wildnisgebiet zu sehen. Dieser Bus soll auch getauft werden. Andere Bussen führen die Stadt Senftenberg, das Lausitzer Seenland, die Lessingstadt Kamenz und Dresden als Erkennungsmerkmal.

Gewöhnlich wurde das Hoffest bei „Reise-Wünsche“ immer Mitte/Ende April gefeiert. In diesem Jahr nun passiert das Anfang Mai. Anlass dafür ist das 10-jährige Bestehen des DDR-Museums und der an diesem Tag stattfindende Tag der offenen Tür in diesem. Kurzerhand war entschieden worden, beide Veranstaltungen zeitgleich durchzuführen. Und so wird es auch einen kostenlosen Shuttle-Verkehr zwischen dem Hoffest-Gelände und dem DDR-Museum an der Ortrander Straße geben. Und während sich die Besucher in den Bushallen am Vormittag ab 10.30 Uhr auf ein Konzert des Orchesters Lausitzer Braunkohle und am Nachmittag auf Blasmusik mit „Kremsermugge“ aus dem Pulsnitztal freuen können, darf im DDR-Museum nach Herzenslust in Trödel gestöbert werden.

Wer sich beim Unternehmermarkt im Rahmen des Hoffestes bei „Reise-Wünsche“ in Schwepnitz präsentieren möchte, kann sich telefonisch unter 035797 70294 oder per E-Mail an [email protected] melden.