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„In dem Mantel konnte man nur stehen“

Der Krönungsmantel wurde zu einem einzigen Zweck gefertigt. Praktisch war er nicht, sagt der Kürschner.

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Für den Krönungsmantel wurde Samtstoff rekonstruiert.
Für den Krönungsmantel wurde Samtstoff rekonstruiert. © Thomas Margenberg

Goldene Blumen, blauer Samt, ein Saum aus russischem Hermelinpelz, eine meterlange Schleppe: Der Mantel, in dem sich August der Starke 1697 zum König von Polen krönen ließ, ist pompös, wie es sich für einen Monarchen gehört. 

Sonderlich bequem dürfte er dagegen nicht gewesen sein, sagen die Kürschner, die jetzt mit der Nachbildung beschäftigt sind. „In dem Mantel konnten Sie nur stehen“, erklärt Peter Margenberg. Viel zu schwer sei er gewesen. Dazu trägt unter anderem auch das Gold bei, das aufwendig in den Stoff eingewoben ist. Ohnehin war der Mantel aber nicht für den königlichen Alltag gedacht. Stattdessen sollte das Gewand der neu errungenen Stellung des Königs Ausdruck verleihen. 

Auch das Hermelinfell, das den Umhang ziert, dient diesem Zweck: Der Pelz der Tiere war ausschließlich Würdenträgern vorbehalten. Nach Dresden kam der Umhang übrigens erst zwei Jahre nach der Krönungszeremonie, im Oktober 1699. Dort wurde das Krönungsornat gemeinsam mit anderen Insignien in der Rüstkammer des Residenzschlosses aufbewahrt. (SZ/stl)

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