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Fête de la Musique in Kamenz: Tausende feiern den Sommer

Zur Sommersonnenwende spielten und sangen zahlreiche Musiker ohne Gage fürs Publikum. Das kam bestes an.

Von Ina Förster
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Bei der  Fête de la Musique traten am 21. Juni 2023 in Kamenz 30 Bands, Solisten, Chöre und Orchester auf. Darunter war auch Veronica Zobel.
Bei der Fête de la Musique traten am 21. Juni 2023 in Kamenz 30 Bands, Solisten, Chöre und Orchester auf. Darunter war auch Veronica Zobel. © Matthias Schumann

Kamenz. Was für ein wundervoller Start in den Sommer: Am 21. Juni 2023, pünktlich zur Sommersonnenwende, lief in Kamenz die bereits 21. Ausgabe der beliebten Internationalen Fête de la Musique über die Bühnen. Hinterhöfe, Biergärten, Museen, Kirchen, das Altstadtpflaster vor den Gaststätten - alles wurde umfunktioniert in eine einzige große Auftrittsfläche für 30 Bands, Solisten, Chöre und Orchester.

Die spielten wieder einmal ohne Gage, aber mit viel Freude und Spaß an der Sache für tausende Gäste der Stadt auf. So lautet nämlich der Grundgedanke des internationalen Musikfestes. Nach Berlin war Kamenz übrigens 2001 erst die zweite deutsche Stadt, die sich dem in Paris entdeckten Mittsommernachts-Traum angeschlossen hatte. Der damalige Beigeordnete und Kulturdezernent Reiner Deutschmann regte das Projekt an. Natürlich war er selbst am Mittwochabend auch wieder unterwegs zur Fête de la Musique.

Die Schülerband der Oberschule Elsteraue Kamenz war am Schulplatz dabei. Die Bühne ist seit Jahren für den Musikernachwuchs reserviert.
Die Schülerband der Oberschule Elsteraue Kamenz war am Schulplatz dabei. Die Bühne ist seit Jahren für den Musikernachwuchs reserviert. © Matthias Schumann
Auch die Dresdner Impro-Funk-Legende Matthias Peuker war mit am Start mit einem Soloprojekt im Garten des Museums der Westlausitz. Er ist Ex-Kamenzer und spielt gern mal in der alten Heimat auf.
Auch die Dresdner Impro-Funk-Legende Matthias Peuker war mit am Start mit einem Soloprojekt im Garten des Museums der Westlausitz. Er ist Ex-Kamenzer und spielt gern mal in der alten Heimat auf. © Matthias Schumann
Dichtes Gedränge neben dem Rathaus. Hier hatte die Fleischerei Minkwitz das Catering übernommen.
Dichtes Gedränge neben dem Rathaus. Hier hatte die Fleischerei Minkwitz das Catering übernommen. © Matthias Schumann
Das Duo YounGold  machte den Start auf der Bühne am Buttermarkt.
Das Duo YounGold machte den Start auf der Bühne am Buttermarkt. © Matthias Schumann
Der Chor der Lessingstadt hatte seinen Auftritt in der Villa Weiße.
Der Chor der Lessingstadt hatte seinen Auftritt in der Villa Weiße. © Matthias Schumann
Das Blasorchester der Lessingstadt hatte auch viele Fans zur besten Kaffeezeit.
Das Blasorchester der Lessingstadt hatte auch viele Fans zur besten Kaffeezeit. © Matthias Schumann
Achim Hoyer und seine Frau übernahmen den Gesangspart beim Auftritt des Blasorchester der Lessingstadt.
Achim Hoyer und seine Frau übernahmen den Gesangspart beim Auftritt des Blasorchester der Lessingstadt. © Matthias Schumann
Dicht gedrängt war es immer vor der Bühne am Little Irish Pub am Topfmarkt. Hier wurde ausgelassen zur Musik von Staff getanzt und gefeiert.
Dicht gedrängt war es immer vor der Bühne am Little Irish Pub am Topfmarkt. Hier wurde ausgelassen zur Musik von Staff getanzt und gefeiert. © Privat / Kathrin Dornick
An der Altertumsschänke an der Pulsnitzer Straße spielte den ganzen Abend die Splitterband "Die Zwei" auf. Das kam super an beim Publikum.
An der Altertumsschänke an der Pulsnitzer Straße spielte den ganzen Abend die Splitterband "Die Zwei" auf. Das kam super an beim Publikum. © Privat / Kevin Schneider
Die Weinbrandbohnen und Charlotte de Cognac spielten Swing, Jazz und Blues in der Baderei auf. Hunderte strömten an diesem Abend durch das alte Gemäuer.
Die Weinbrandbohnen und Charlotte de Cognac spielten Swing, Jazz und Blues in der Baderei auf. Hunderte strömten an diesem Abend durch das alte Gemäuer. © Ina Förster / Frei für RuV Bau
Bis tief in die Nacht wurde auf Plätzen, in Höfen und Biergärten getanzt und mitgesungen.
Bis tief in die Nacht wurde auf Plätzen, in Höfen und Biergärten getanzt und mitgesungen. © Matthias Schumann

Bereits in den späten Nachmittagsstunden starteten die ersten Musiker in der Altstadt. Gegen 20 Uhr strömte das Publikum dann durch die Gassen. Teilweise ging in den engen Höfen nichts mehr vorwärts, doch auch das gefiel. "Endlich mal wieder etwas los", sagte Frank Furchner. Mancherorts krachten die Beats laut gegen die Häuserwände, anderswo ging es eher beschaulicher mit Swing, Bossa Nova und Folk zu.

Vor den Bühnen tanzten, wippten, sangen die Zuschauer mit. Für jeden Geschmack war etwas dabei. Hoch gelobt wurde vor allem auch die Bühne am Schulplatz, die jungen Bands Auftrittsmöglichkeiten bot. Alles in allem fanden aber sämtliche Musikrichtungen ihre Fans. "Gerade diese bunte Vielfalt macht den besonderen Reiz aus", lobte auch Familie Meißner den Abend. Sie hätten sich bislang keine einzige Fête entgehen lassen. "Wo sonst bekommt man so etwas geboten und dann auch noch alles kostenfrei?"

Die Lobeshymnen - auch über die Organisation im Hintergrund - und die angetreten Künstler rissen in der kürzesten Nacht des Jahres nicht ab. Das Org-Team um Annemarie Herrmann und Sylko Freudenberg von der Stadtverwaltung zeigte sich erfreut über die große Resonanz. Kamenz geht einen guten Weg in dieser Hinsicht, so die Meinungen des Publikums. Auch Oberbürgermeister Roland Dantz (parteilos) mischte sich mit seiner Frau unters Volk und war einer der letzten Gäste.

Auch in Bautzen und Pulsnitz wurde die Fête de la Musique gefeiert. Hier allerdings erst seit ein paar Jahren, aber mit ebenso viel Freude.