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Kamenz: Neue Ideen für den Froschradweg

In den Ortsteilen Hausdorf und Cunnersdorf soll die Route attraktiver werden. Eine Bewohnerin macht Vorschläge - und holt damit ein Preisgeld.

Von Reiner Hanke
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Marlen Bräuer aus Hausdorf bei Kamenz will den Froschradweg attraktiver machen, unter anderem mit einem Erlebnis-Rastplatz.
Marlen Bräuer aus Hausdorf bei Kamenz will den Froschradweg attraktiver machen, unter anderem mit einem Erlebnis-Rastplatz. © René Plaul

Kamenz. Es ist idyllisch am Froschradweg. Deshalb zieht es auch Marlen Bräuer immer wieder dorthin. Die Trasse führt um die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft und am süd-westlichen Zipfel auch durch die Kamenzer Ortsteile Hausdorf und Cunnersdorf. Am schönsten ist es wohl am Wolfsteich, sagt die Hausdorferin. Die landschaftliche Schönheit zu genießen, sei schon wunderbar. Marlen Bräuer will nun aber noch etwas Wissenswertes ergänzen.

Der Auslöser dafür waren historische Karten der Region, sagt sie. Dort seien die ganzen alten Teichnamen eingetragen: „Die kennt kaum noch einer.“ Das habe sie auf die Idee zu einem Projekt gebracht. Weil die Teiche in Cunnersdorf eben auch am Froschradweg liegen, möchte sie dort überall Schilder mit den alten Namen aufstellen und wenn möglich auch noch zur Geschichte recherchieren.

Auch an die inzwischen verlandeten Teiche sollen Schilder erinnern. Und auf einer großen Infotafel sollen alle Teiche mit Zahlen verzeichnet werden, die sich dann auf den Schildern wiederfinden. Noch sei sie in der Recherche, sagt Marlen Bräuer. Es sei zeitaufwendig und sie ja auch berufstätig.

Ein Rastplatz mit XXL-Spielen auf der Festwiese

Damit in Verbindung steht noch ein zweites Projekt in Hausdorf, das sie nun allein weiterführe, da ihr Mitstreiter im Sommer leider verstorben sei. Das dreht sich um die Festwiese. Die wurde früher für Dorffeste genutzt, zuletzt wohl beim Stoppelreiten Mitte der 1990er-Jahre. Jetzt werde dort aber nur noch der Maibaum aufgestellt. Marlen Bräuer fragte sich, ob da nicht mehr drin wäre. Denn auch dort geht der Radweg vorbei. So entstand die Idee für einen „Aktiven Rastplatz“ - um eine Verschnaufpause einlegen zu können und für Abwechslung am Radweg zu sorgen. „Es soll aber auf jeden Fall etwas fürs ganze Dorf werden, nicht nur für die Radler, und zugleich den Froschradweg touristisch aufwerten.“

Dafür plant Marlen Bräuer XXL-Spielgeräte. Sie denke an ein Riesen-Schachbrett aus Betonfliesen, ein großes „Mensch ärgere dich nicht“ und andere Brettspiele. Als Tisch, so die Idee, könnten Kabeltrommeln dienen: „Die würden sich ausgezeichnet eignen.“ Dazu eine E-Bike-Ladestation. Ein Grillplatz wäre vielleicht noch schön und Fahrradständer wichtig, natürlich Sitzgelegenheiten. Sie sei auch für Vorschläge offen und freue sich über jeden Mitstreiter.

Geld kommt aus Sachsens Mitmachfonds

Mit den beiden Projekten war die Hausdorferin auch beim Sächsischen Mitmachfonds im Rennen. Dort fanden die Juroren die Projekt-Ideen so gut, dass sie insgesamt 10.000 Euro Preisgeld für die beiden Vorhaben zur Verfügung stellten. Genug Geld, freut sich Marlen Bräuer, um beides in Angriff nehmen zu können. Sie sei baff gewesen über den Zuschlag. In die Freude und Überraschung habe sich zugleich etwas Sorge über die eigene Courage gemischt und darüber, was nun auf sie zukommt, die ganzen Pläne umzusetzen. 

Sie wolle auf einheimische Firmen zugehen, aber auch einiges selbst in die Hand nehmen. Denn Marlen Bräuer hat durchaus eine handwerkliche Ader. So bietet sie ehrenamtlich in der Kamenzer Kita St. Bernhard eine Holzwerkstatt an. Hier entstehen im Herbst zum Beispiel Drachen, oder die Kinder basteln mit Ästen und Zweigen. Beruflich ist die engagierte Frau unter anderem auch bei der Caritas Oberlausitz in Kamenz tätig. Deren Chef Andreas Oschika zieht den Hut vor dem Engagement der Hausdorferin, das sei hoch anzuerkennen.

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