Pulsnitz. Anfragen nach einem Bauplatz für ein Eigenheim gibt es immer wieder. Auch Pulsnitz ist als Wohnstandort begehrt, gelangt man doch von der Kleinstadt aus ganz schnell nach Dresden oder auf die Autobahn. „Die Nachfrage ist groß“, bestätigt der Pulsnitzer Bauamtsleiter Kay Kühne auf Nachfrage von Sächsische.de. Doch nicht immer ist es möglich, ein großes Gebiet am Stadtrand zur Wohnbebauung auszuweisen. „Die Lage inmitten eines Landschaftsschutzgebietes setzt oft sehr enge Grenzen“, sagt die Pulsnitzer Bürgermeisterin Barbara Lüke (parteilos).
Aus diesem Grund startete die Stadt bereits vor zwei Jahren eine besondere Initiative: Wer privat über Land verfügt und dieses gegebenenfalls bebauen will, solle auf die Verwaltung zukommen. Denn nur mit einem entsprechenden Bebauungsplan kann dann auch losgelegt werden. Die Stadt muss das Okay für eine Bebauung geben und dazu entsprechende Beschlüsse fassen.
Aus Gartenland soll Bauland werden
Ein Beispiel dafür ist der sogenannte Hempelberg. Dort befinden sich mehrere Kleingärten, die alle in Privatbesitz sind. Drei Eigentümer haben gegenüber der Stadt den Wunsch geäußert, dort Eigenheime zu errichten. Sie stießen auf offene Ohren, und so beschloss der Stadtrat bereits vor reichlich einem Jahr, dass aus dem Gartenland Bauland werden kann.
„Uns geht es vor allem darum, die Bürger von Beginn an an dem Verfahren zu beteiligen, um auftauchende Probleme berücksichtigen zu können“, erklärt die Bürgermeisterin. Bezahlen müssen die Bürger die Erstellung des Planes selbst. Die Stadt schafft lediglich Baurecht.
Neun Gebäude sind am Hempelberg möglich
Das neue Wohngebiet „Hempelberg“ umfasst eine Fläche von rund 5.000 Quadratmetern, verteilt auf acht Flurstücke. Maximal der Bau von neun Gebäuden ist dort möglich. Am ersten Entwurf des Bebauungsplans wurden bereits in Abstimmung mit den Grundstückseigentümern und verschiedenen Behörden Änderungen vorgenommen. Ein Grund ist der nahegelegene Sportplatz und die damit verbundenen eventuell auftretenden Lärmbelästigungen. Demnächst soll der Bebauungsplan ausgelegt werden, dann können Interessenten ihn einsehen.
Das Bauvorhaben Hempelberg ist übrigens nicht das erste, bei dem die Stadt Privatleute bei ihrem Wunsch nach einem Eigenheim unterstützt. „Wir haben schon einige solcher Pläne mit vorangetrieben“, weiß Bauamtsleiter Kay Kühne. „Nun liegt der Erfolg des weiteren Verlaufes in den Händen der Eigentümer“, ergänzt Barbara Lüke. Und: Auch künftig werde die Stadt derartige Verfahren wohlwollend begleiten.
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