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Kamenz
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Armin Müller-Stahl stellt in Kamenz aus

Im Sakralmuseum zeigt der Schauspieler und Maler Lithografien aus dem Zyklus zu Goethes „Urfaust“. Es ist nicht seine erste Ausstellung in der Stadt.

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Lithografien von Armin Müller-Stahl sind jetzt im Kamenzer Sakralmuseum zu sehen. Vor zwei Jahren, zur Eröffnung einer Ausstellung im Malzhaus, war der Künstler selbst in Kamenz.
Lithografien von Armin Müller-Stahl sind jetzt im Kamenzer Sakralmuseum zu sehen. Vor zwei Jahren, zur Eröffnung einer Ausstellung im Malzhaus, war der Künstler selbst in Kamenz. © Archivfoto: René Plaul

Kamenz. Noch zu DDR-Zeiten floh Schauspieler Armin Müller-Stahl als Defa-Star in der Rolle eines Fremdenlegionärs aus der Hölle. Später machte er in Hollywood Karriere. 2020 war er in Kamenz zu Gast - längst hatte er sich auch als Maler einen Namen gemacht. Er stellte Porträts im Kamenzer Malzhaus aus und kam zur Vernissage in die Stadt, wo er sich auch ins Goldene Buch der Stadt eintrug.

Nun sind bereits zum dritten Mal Werke des Schauspielers, Musikers, Autors und Malers in Kamenz zu sehen, wie beim ersten Mal 2019 wieder im Sakralmuseum in der Klosterkirche St. Annen. Es ist der Zyklus zu Goethes "Urfaust".

Die 2003 geschaffene Mappe mit 20 Lithografien kam 2019 als Schenkung aus dem Kunsthaus Lübeck in den Bestand der Städtischen Sammlungen der Stadt Kamenz und wird dort nun erstmals präsentiert, so Kurator Johannes Schwabe. Die Galerie unterstütze die Ausstellung zudem mit einer Leihgabe gerahmter Exemplare aus dem Zyklus.

Auf den 40 mal 60 Zentimeter großen Blättern tummeln sich fast ausschließlich Figuren - Mephisto, Engel und Nackte - mit Gesichtern und Mimik. Das zeige den Bezug zur Schauspielerei.

Großes Vorbild Rembrandt

Der 91-jährige Armin Müller-Stahl arbeite wie sein großes Vorbild Rembrandt mit großer Schnelligkeit und zugleich mit ruhiger und sicherer Hand, erklärt der Kurator. "Die künstlerische Technik der Lithografie erlaubt es ihm, mit seinen Zeichenwerkzeugen ohne Umstände direkt auf dem Druckstock zu arbeiten", so Schwabe. Dadurch bleibe die Spontanität der Freihandzeichnung erhalten und der Entstehungsprozess der Schwarz-Weiß-Bilder ablesbar.

Es gebe keine chronologische Ordnung, Müller-Stahl schuf vielmehr einzelne Szenerien - von "Werden und Vergehen" über "Schlaf der Vernunft" bis zu "Teufelsmarionette". Den Rest überlasse der Künstler der Fantasie des Betrachters. (SZ/dpa)

Die aktuelle Ausstellung ist bis zum 3. Juli im Sakralmuseum zu sehen.