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Abriss des Traditionsgasthofes in Rauschwitz hat begonnen

Einst war der Hochstein eine der beliebtesten Gaststätten in der Region, dann stand er lange leer. Jetzt wird der Rauschwitzer Schandfleck abgerissen.

Von Heike Garten
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Er prägte über Jahre das Bild von Rauschwitz: der Gasthof Zum Hochstein. Jetzt wird er abgerissen.
Er prägte über Jahre das Bild von Rauschwitz: der Gasthof Zum Hochstein. Jetzt wird er abgerissen. © Anne Hasselbach

Elstra. Die Gaststätte Zum Hochstein im Elstraer Ortsteil Rauschwitz hat eine lange Tradition. Doch jetzt hat die Geschichte des Hauses ein Ende gefunden. Mitte Mai begann der Abriss. Diese Entscheidung hatte der Stadtrat bereits im Jahr 2018 getroffen. Jetzt sind Bauleute angerückt, um mit den Arbeiten zu beginnen.

Elstras Bürgermeister Frank Wachholz (Runder Tisch) informierte im Stadtrat über den Beginn des Abrisses. In den ersten vier bis sechs Wochen werde von außen noch keine Veränderung zu sehen sein, denn zuerst werde das Haus entkernt. "Es geht vor allem darum, den alten Estrich, Teersperren und Dämmwolle zu entsorgen", sagt der Bürgermeister. Gerade bei der Dämmwolle seien krebserregende Stoffe im Spiel, was die Entsorgung nicht einfach mache. Geht alles nach Plan, könnte der komplette Abriss der Gaststätte bis Ende August abgeschlossen sein.

Gaststätte steht seit 2007 leer

Die Gaststätte Zum Hochstein in Rauschwitz gibt es schon seit etwa 150 Jahren. Die meiste Zeit war sie im Besitz der Familie Fischer. Anfang der 1990er Jahre wagte die Familie einen weiteren Schritt: Zum Gaststätten- und Saalbetrieb kam ein Gästehaus dazu, um Hotelbetten anbieten zu können. Doch lange hielt der Aufwind nicht an. Bereits 2007 wurde der Gaststätten- und Hotelbetrieb eingestellt und das Haus geschlossen. Ein neuer Eigentümer konnte nicht gefunden werden, und das Gebäude steht seitdem leer.

So sieht es jetzt im ehemaligen Saal der Gaststätte Zum Hochstein in Rauschwitz aus. Die Entkernung hat begonnen.
So sieht es jetzt im ehemaligen Saal der Gaststätte Zum Hochstein in Rauschwitz aus. Die Entkernung hat begonnen. © Anne Hasselbach

Vor reichlich elf Jahren kaufte die Stadt dann das Haus zusammen mit den Nebenanlagen. Man wollte selbst versuchen, einen Eigentümer oder Betreiber zu finden. 40.000 Euro bezahlte die Stadt damals, um die Vermarktung selbst in die Hand zu nehmen. Doch auch das misslang. "Niemand wollte das Haus übernehmen, weil der Sanierungsaufwand einfach zu hoch war", sagte Frank Wachholz vor einem Jahr. Die Gaststätte verfiel mit den Jahren immer mehr.

Stadt bekommt Fördermittel für Abriss

Letztlich entschloss sich der Stadtrat zum Abriss, auch um den Schandfleck in Rauschwitz zu beseitigen. Ein Planungsbüro wurde beauftragt, um die Kosten zu ermitteln. Es kam auf eine Summe von rund 270.000 Euro. Da die Stadt diese Summe allein nicht aufbringen konnte, stellte sie einen Antrag auf Fördermittel aus dem Programm für Brachenbeseitigungen. Im Oktober 2021 erhielt die Stadt die Zusage für einen Zuschuss in Höhe von mehr als 216.000 Euro.

Sogar eine alte DDR-Fahne hängt noch im Saal der ehemaligen Gaststätte Zum Hochstein in Rauschwitz.
Sogar eine alte DDR-Fahne hängt noch im Saal der ehemaligen Gaststätte Zum Hochstein in Rauschwitz. © Anne Hasselbach

Was mit der Fläche passieren soll, auf der jetzt noch der Traditionsgasthof steht, ist unklar. Immerhin handelt es sich um ein Grundstück von etwa 1.500 Quadratmeter. „Es gibt noch keine konkreten Pläne, aber einige Ideen“, so Bürgermeister Frank Wachholz. Die wolle man aber erst einmal in Stadtrat diskutieren und zu einem späteren Zeitpunkt eine Entscheidung treffen.