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Kamenzer Stadtbibliothek: So viele Nutzer wie noch nie

40.000 Besucher zählte die neue Bibliothek seit der Eröffnung im Vorjahr. Dort gibt es jetzt auch einen Lego-Lessing.

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In der neuen Kamenzer Stadtbibliothek wird derzeit auch mit Lego- und Mosaiksteinen experimentiert. So sind schon zwei Lessingbildnisse entstanden.
In der neuen Kamenzer Stadtbibliothek wird derzeit auch mit Lego- und Mosaiksteinen experimentiert. So sind schon zwei Lessingbildnisse entstanden. © privat

Kamenz. Wenn am nächsten Mittwoch „Spock Poetry“ über die Leinwand der Stadtbibliothek G. E. Lessing in Kamenz flimmert, ist das schon die 100. Veranstaltung seit der Neueröffnung im vorigen Herbst im Erdgeschoss des neuen Gymnasiums. Dabei geht es natürlich um das legendäre Raumschiff Enterprise - neu erzählt.

In den ersten vier Monaten haben sich 867 neue Nutzer einen Bibliotheksausweis ausstellen lassen, doppelt so viele wie sonst im ganzen Jahr. Insgesamt kamen über 40.000 Besucher in die Bibliothek, dreimal so viele wie im gleichen Zeitraum am alten Standort. Das bilanziert Leiterin Marion Kutter nach den ersten Monaten.

Die Hälfte der Nutzer ist jünger als 30 Jahre

„Rund die Hälfte von ihnen sind jünger als 30 Jahre. Der sonnige Kinder- und Familienbereich ist deshalb ebenso stark frequentiert wie die chillige Jugend-Ecke“, so Marion Kutter. Bilder-Gucker, Lese-Profis, Manga-Fans und die zahlreichen Schüler würden genügend Raum finden. Um in Büchern zu stöbern, aber auch, um zu spielen, zu puzzeln, zu malen, zu lernen - oder mit Legosteinen zu experimentieren.

So war jetzt, schneller als gedacht, ein Lessing-Kopf aus Lego fertiggestellt. Und ein Mosaik. Es handelt sich dabei um eine Aktion, die die Bibliothek gemeinsam mit dem Lessing-Museum und der Arbeitsstelle für Lessing-Rezeption organisiert hatte. Sie läuft noch bis Ende Mai für kleine und große Baumeister. Ziel der Tüftelei ist es, aus tausenden Lego-Steinen eine Lessing-Büste und aus Klemmbausteinen ein Mosaik-Bild des berühmtesten Kamenzer Sohnes herzustellen. Als Vorlage dienen zwei Exponate des Lessing-Museums.

Spitzenwert in Sachsen: jeder Titel viermal im Jahr ausgeliehen

Eine erfreuliche Entwicklung sei auch bei den Entleihungen zu verzeichnen, wobei 90 Prozent auf die analogen Medien vor Ort und nicht auf die digitalen Angebote entfallen würden. Durchschnittlich wird jeder Titel im Jahr viermal ausgeliehen. Das sei im sachsenweiten Vergleich ein Spitzenwert. Da viele Nutzer aus den umliegenden Gemeinden in die Kamenzer Bibliothek kommen würden, seien auch die sorbisch-sprachigen Bücher gefragt.

Die Kamenzer Einrichtung sei die einzige Bibliothek in der Oberlausitz, die keinen Schließtag in der Woche hat. Die Öffnungszeiten wurden dem Kamenzer Einzelhandel angepasst, sodass von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr das Fachpersonal zur Verfügung steht.

Aber es ist noch mehr geplant: Die „Open-Library“ soll demnächst noch den Zugang an den Abendstunden und Wochenenden gewährleisten. Diese sollte bereits im Januar starten, verzögert sich jedoch noch etwas. (SZ)