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Dafür gibt Oßling 2024 Geld aus

Straßenbau, neue Kita, Feuerwehr und Bauhof: Hier investiert Oßling. Und es gibt noch zwei gute Nachrichten im Zusammenhang mit dem Haushalt der Gemeinde.

Von Heike Garten
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Der Ortschaftsrat von Oßling - hier Ortvorsteher Veit Topka (Mitte), Stellvertreter Jack Köhler (l.) und Martin Herzog -  arbeitet aktiv an der Gestaltung der jetzt freien Fläche in Oßling mit, auf der einmal der alte Dorfgasthof stand.
Der Ortschaftsrat von Oßling - hier Ortvorsteher Veit Topka (Mitte), Stellvertreter Jack Köhler (l.) und Martin Herzog - arbeitet aktiv an der Gestaltung der jetzt freien Fläche in Oßling mit, auf der einmal der alte Dorfgasthof stand. © Matthias Schumann

Oßling. Finanziell haben die meisten Kommunen zu kämpfen, in der Gemeinde Oßling gibt es dennoch zwei gute Nachrichten, was den Etat für 2024 betrifft: „Der Haushalt ist ausgeglichen, wir konnten die Schulden abbauen und die Pro-Kopf-Verschuldung damit senken“, sagt Bürgermeister Johannes Nitzsche (Wählervereinigung „Bündnis Zukunft gestalten“). Lag die Verschuldung im Jahr 2010 noch bei 5,1 Millionen Euro, liegt sie jetzt bei reichlich 3 Millionen Euro. „Wir bauen kontinuierlich ab, nehmen auch keine neuen Kredite auf. Ein Großteil der Schulden begründet sich auf Investitionen in den Bereichen Abwasser und Wohnungswirtschaft, andere Kommunen haben diese ausgegliedert“, so Nitzsche.

Die zweite gute Nachricht betrifft die Unternehmen. So haben die Gemeinderäte entschieden, den Hebesatz für die Gewerbesteuer von 450 auf 390 Prozent zu senken. „Es geht uns darum, die gemeindeansässigen Firmen, vor allem kleinere Handwerksbetriebe, in Zeiten der Energiekrise nicht noch mehr zu schröpfen“, sagt Johannes Nitzsche.

Trotz vieler Herausforderungen durch Inflation, steigende Energiekosten und höhere Kreisumlage sowie sinkende Zuschüsse will Oßling auch 2024 investieren, und zwar vor allem in diese Vorhaben:

Fläche des früheren Gasthofes wird neugestaltet

Bis Ende 2023 wurde der alte Gasthof in der Ortsmitte von Oßling abgerissen. Die Gemeinde hatte zuvor das Gebäude samt Grundstück erworben. Jetzt gilt es, die Fläche neu zu gestalten. Dafür sollen nun die Planungen beginnen, wofür im Haushalt 2024 rund 10.000 Euro veranschlagt sind. Anliegen ist es, einen Begegnungsort für alle Generationen zu schaffen. Erste Ideen gibt es bereits. So denkt die Gemeinde über die Errichtung einer Einkaufsbox, über einen Pavillon oder über einen Platz zum Maibaumstellen nach. Außerdem soll eine Tafel als Erinnerung an den alten Gasthof angebracht werden. „Das alles passiert in enger Abstimmung mit dem Ortschaftsrat“, sagt der Bürgermeister.

Dorfgemeinschaftshaus in Weißig wird zur Kita

Bereits Ende 2022 begann der Umbau des Dorfgemeinschaftshauses im Ortsteil Weißig. 2024 soll nun alles abgeschlossen werden und die Kita mit einem speziellen Waldangebot in Betrieb gehen. So müssen noch die Außenanlagen gestaltet werden, dann können im Sommer planmäßig die ersten Kinder aufgenommen werden. Beim Bau sind Mehrkosten von 100.000 Euro entstanden. Insgesamt kostet der Umbau nun reichlich eine Million Euro. 95 Prozent davon kommen aus Fördermitteln aus dem Strukturwandelfonds für die Kohleregionen.

Konzepte für Gewässer und Gemeindeentwicklung in Arbeit

Zwei Konzepte will Oßling 2024 erarbeiten. Beim Gewässerkonzept geht es darum, alle Fließgewässer zum einen zu erfassen, zum anderen aber auch zu ermitteln, welche Arbeiten an diesen Gewässern notwendig sind. „Ziel ist es, die Flora und Fauna zu erhalten und zu schauen, wie der Pflegeaufwand verringert werden kann“, erklärt Johannes Nitzsche. 10.000 Euro sind für die Erstellung des Konzeptes veranschlagt.

40.000 Euro sind für ein Gemeindeentwicklungskonzept eingeplant, davon 20.000 Euro aus der Leader-Förderung. Darin sollen die Entwicklungsschwerpunkte für Oßling definiert werden. Es geht um Bildung und Wohnen, die Arbeit in Vereinen und das Gesamtbild der Gemeinde. Das alles soll mit Beteiligung der Bürger passieren. Letztlich soll die Frage beantwortet werden, welche Potenziale die Gemeinde hat.

Dorfallee im Ortsteil Trado wird ausgebaut

Den wohl größten Posten im Oßlinger Haushalt macht der grundhafte Ausbau der Dorfallee in Trado aus. Knapp 600.000 Euro sind dafür vorgesehen, wofür eine Förderung von 75 Prozent zu erwarten ist. Grund für den Ausbau ist der schlechte Zustand der Straße. „Es bringt nichts, immer nur zu flicken, was über die Jahre gesehen letztlich teurer wird“, erklärt Johannes Nitzsche. Geht alles nach Plan, sollen die Arbeiten 2024 begonnen und 2025 abgeschlossen werden.

Geld für die freiwillige Feuerwehr und den Bauhof

Feuerwehr und Bauhof gehören zu den Pflichtaufgaben der Gemeinde. In Oßling sollen in die freiwillige Feuerwehr rund 20.000 Euro investiert werden. Das Geld geht in Hydranten und die Ausstattung der Wehr sowie in die Aus- und Weiterbildung der Kameraden. Der Bauhof soll einen neuen Aufsitzmäher bekommen, der mit rund 25.000 Euro zu Buche schlägt.