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Schwepnitz: Das wollen die Bürgermeister-Kandidatinnen

Am 12. Juni ist in Schwepnitz Bürgermeisterwahl. Es gibt zwei Bewerberinnen. Sächsische.de hat mit ihnen über ihre Pläne gesprochen.

Von Reiner Hanke
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Elke Röthig (l.) und Heike Pantak bewerben sich um das Bürgermeisteramt in Schwepnitz.
Elke Röthig (l.) und Heike Pantak bewerben sich um das Bürgermeisteramt in Schwepnitz. © Anne Hasselbach

Schwepnitz. Die Schwepnitzer sind am 12. Juni dazu aufgerufen, zu entscheiden, wer künftig die Gemeinde führt. Für den hauptamtlichen Posten kandidieren Amtsinhaberin Elke Röthig und Heike Pantak. Die Möglichkeit zur Wahl haben 2.040 Bürger aus den Orten Bulleritz, Cosel, Grüngräbchen, Schwepnitz und Zeisholz. Sächsische.de sprach mit beiden Bewerberinnen über ihre Pläne für die Gemeinde.

„Alter Speiseraum soll Gebäude für junge Leute werden“

Elke Röthig ist parteilos und amtierende Bürgermeisterin. Die 62-Jährige bewirbt sich um das Mandat für eine dritte Amtszeit. Elke Röthig ist verheiratete und hat zwei Kinder.

Elke Röthig ist die amtierende Bürgermeisterin von Schwepnitz und bewirbt sich für eine dritte Amtszeit.
Elke Röthig ist die amtierende Bürgermeisterin von Schwepnitz und bewirbt sich für eine dritte Amtszeit. © Anne Hasselbach

Frau Röthig, warum treten sie erneut an und warum sollen die Schwepnitzer Sie wieder in das Amt wählen?

Ich möchte sehr gern kontinuierlich an unseren kleinen und großen Vorhaben weiter mitarbeiten. Mir macht es Spaß, gemeinsam mit den Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung, dem Gemeinderat und den Ortschaftsräten Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Wenn etwas Neues entsteht, kann ich mich darüber freuen, und es verbessert die Lebensqualität aller Einwohner.

Wie schätzen Sie die gegenwärtige Situation der Gemeinde ein?

Schwepnitz hat seinen Haushaltsplan beschlossen. Wir müssen daran arbeiten, dass die gesteckten Ziele umsetzbar sind. Vorbereitet sind vielfältige Aufgaben. Jedoch haben die vergangenen zwei Jahren mit Corona und die jetzige der Flüchtlingsproblematik auch in Schwepnitz Spuren hinterlassen.

Was möchten Sie in der Gemeinde Schwepnitz verändern?

Ich möchte in Schwepnitz und den Ortsteilen nichts verändern, sondern verbessern. Zum Beispiel die Sauberkeit der Grünanlagen, der Wegränder, der Plätze und Fluren. Das kostet kein Geld, das kostet Aufmerksamkeit. Ich wünsche mir ein noch besseres Zusammenspiel der Vereine und der Menschen, die bei uns leben. Wir haben vergessen, mehr Rücksicht zu nehmen, Toleranz und Akzeptanz zu leben.

Wo sehen Sie den Schwerpunkt Ihrer Tätigkeit als Bürgermeisterin?

Den Schwerpunkt sehe ich in vielen Gebieten - in der wirtschaftlichen und der ländlichen Entwicklung des Ortes, im Ausbau einer modernen, bürgernahen und serviceorientierten Verwaltung, in einem familien- und seniorenfreundlichen Schwepnitz. Bildung und Sport dürfen nicht vergessen werden, ebenso Tourismus und Naherholung sowie die Förderung des Vereinslebens und des Ehrenamts.

Wie wollen Sie die Ortsteile in die Arbeit einbeziehen?

Die Ortsteile wurden in den vergangenen Jahren bereits immer mit einbezogen. Es gibt in allen Ortsteilen Ortschaftsräte, die sich mit den Problemen der Bürger beschäftigen. Außerdem bin ich selbst in allen Ortsteilen präsent und kann jederzeit selbst angesprochen werden.

Wie wollen Sie Vereine unterstützen?

Die Unterstützung der Vereine ist schwierig. Den Sportverein Grün-Weiß Schwepnitz und den Kegelverein von Bulleritz unterstützen wir indirekt bei den Betriebskosten. Die kleineren Vereine, da sind wir leider nicht so aktiv, das muss man ehrlich sagen. Die Jugendclubs werden noch mit günstigen Mieten unterstützt.

In welcher Form waren Sie bisher in der Gemeinde aktiv?

Ich bin seit 14 Jahren Bürgermeisterin und arbeite seit 1983 bei der Gemeindeverwaltung, mit kurzer Unterbrechung, kenne also fast jeden Winkel. Ich bin im Sportverein seit 43 Jahren festes und aktives Mitglied. In Grüngräbchen bin ich seit 20 Jahren Vorsitzende des Dorfclubs

Was ist Ihrer Meinung nach das größte Investitionsvorhaben?

Die größten Investitionsvorhaben sind die Umgestaltung des ehemaligen Speiseraumes in ein Mehrzweckgebäude für Kinder und Jugendliche, die Umgestaltung des Hüttenplatzes in einen Platz zur Erholung, um Feste zu feiern und sich zu treffen. Dann steht die Umgestaltung des Spielplatzes in Zeisholz an.

„In der Gemeinde fehlt ein betreutes Wohnen“

Heike Pantak tritt als parteilose Einzelbewerberin zur Bürgermeisterwahl an. Die 57-Jährige ist Fachwirtin für Wirtschaft. Sie lebt in einer Lebensgemeinschaft und hat drei Kinder.

Heike Pantak kandidiert als Einzelbewerberein zur Bürgermeisterwahl in Schwepnitz. Sie ist Fachwirtin für Wirtschaft.
Heike Pantak kandidiert als Einzelbewerberein zur Bürgermeisterwahl in Schwepnitz. Sie ist Fachwirtin für Wirtschaft. © Anne Hasselbach

Frau Pantak, warum sollen die Bürgerinnen und Bürger Sie in das Amt wählen?

Ich bin überzeugt, eine geeignete Bürgermeisterin zu sein, da ich umfangreiche Erfahrungen als gelernte Gastronomin, aus 20 Jahren Selbstständigkeit im Quelleshop Königsbrück und meiner jetzigen Tätigkeit im Bau- und Dienstleistungsgewerbe mitbringe. Für und mit Menschen zu arbeiten, begeistert mich ebenso, wie anzupacken und den Ehrgeiz zu haben, Begonnenes erfolgreich weiterzuführen. Als Wirtschaftsfachwirtin stehe ich für solide Finanzen, einen ausgeglichenen Stadthaushalt mit gerechten Gebühren und Steuern.

Wie schätzen Sie die gegenwärtige Situation der Gemeinde ein?

Schwepnitz ist eine schöne Gemeinde, das Gewerbegebiet ist mit den großen und kleineren Firmen sowie Gewerbetreibenden sehr gut aufgestellt. Der neu entstandene Kindercampus, der von der Kita bis hin zum Gymnasium sehr viel Potenzial für Familien mit sich bringt, ist ein starker Pfeiler von Schwepnitz. In unserer Gemeinde fehlen derzeit noch ein betreutes Wohnen oder ein Seniorenheim. Kurzum: Schwepnitz mit seinen idyllischen Ortsteilen ist eine Gemeinde, in der es sich zu leben lohnt.

Was möchten Sie in der Gemeinde Schwepnitz verändern?

Als Bürgermeisterin möchte ich erstmal die geplanten und begonnenen Projekte erfolgreich umsetzen und fortführen, Traditionen erhalten und neue Impulse setzen.

Wo sehen Sie den Schwerpunkt Ihrer Tätigkeit als Bürgermeisterin?

Grundsätzlich steckt es ja bereits in der Bezeichnung Bürgermeister, also die Wünsche und Anliegen der Bürger zu meistern, immer ein offenes Ohr zu haben und konstruktive Lösungen zu finden, für meine Gemeinde da zu sein. Als Bürgermeisterin bin ich für die sachgemäße Erledigung der Aufgaben und den ordnungsgemäßen Gang der Verwaltung verantwortlich.

Wie wollen Sie die Ortsteile in die Arbeit einbeziehen?

Mit mehr Kommunikation und kurzen Dienstwegen für die anstehenden Sorgen und Wünsche. Zusammen Ideen entwickeln für gemeinsame Vorhaben. Die Ortsteile gehören zu unserer Gemeinde, sie sollten weiterhin ein besonderes Augenmerk bekommen.

Wie wollen Sie Vereine unterstützen?

Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Vereinsbeiträge bezahlbar bleiben und sich jeder eine Mitgliedschaft leisten kann. Die Attraktivität der Vereine, besonders für die Jugend ist zu steigern, damit keine Nachwuchssorgen entstehen.

In welcher Form waren Sie bisher in der Gemeinde aktiv?

Seit über elf Jahren bin ich beruflich in der Bauklempnerei A. Georgi in Schwepnitz tätig. Im Frühjahr 2019 habe ich das Team im Deutschen Haus in Schwepnitz unterstützt, als kurzfristig eine Mitarbeiterin ausfiel. Dadurch habe ich neben Geschäftspartnern auch viele Gemeindemitglieder kennengelernt. Da meine Tochter mit ihrer Familie hier in Schwepnitz lebt und 2020 mein Enkel geboren wurde, ist Schwepnitz mehr und mehr zu meinem Lebensmittelpunkt geworden.

Was ist Ihrer Meinung nach das größte Investitionsvorhaben?

Die Gestaltung des Hüttenplatzes und der Minihalle zu einem schönen Dorfgemeindeplatz.