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0:5 im Sachsenpokal: Kamenz „mit dem Resultat zufrieden“

Der SV Einheit Kamenz schlägt sich in der Achtelfinalpartie um den Fußball-Landespokal gegen Drittligist FSV Zwickau wacker, obwohl es am Ende ein 0:5 wird.

Von Jürgen Schwarz
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Wiedersehen macht Freude. Schon beim Pokal-Halbfinale gegen Zwickau 2016 war Thomas Pannach (re.) dabei. am vergangenen Samstag wurde der 41-Jährige eingewechselt.
Wiedersehen macht Freude. Schon beim Pokal-Halbfinale gegen Zwickau 2016 war Thomas Pannach (re.) dabei. am vergangenen Samstag wurde der 41-Jährige eingewechselt. © Archivfoto: Kerstin Pravemann

Kamenz. Fußball-Drittligist FSV Zwickau gab ich im letzten Achtelfinalspiel um den sächsischen Landespokal keine Blöße und setzte sich bei Landesligist Einheit Kamenz vor 570 Zuschauern mit 5:0 (2:0) durch. Yannik Möker (16., 80.), Lars Lokotsch (40.), Dominic Baumann (46.,) und Dustin Willms (63.) waren für die Westsachsen erfolgreich.

Vor sechs Jahren waren die Kamenzer im Halbfinale nur knapp an einer Sensation vorbeigeschrammt (1:2). Zwickaus Sportchef Toni Wachsmuth, der seiner Mannschaft einen „seriösen Auftritt“ bescheinigte, stand 2016 noch als Kapitän auf dem Platz: „Das waren damals andere Vorzeichen. Kamenz konnte lange nicht trainieren und hat seit Monaten kein Pflichtspiel bestritten.“ Im Viertelfinale gastieren die Zwickauer, die den „Pott“ seit 1991 noch nie gewonnen haben, beim Kamenzer Liga-Kontrahenten in Markkleeberg.

Nach dem Schlusspfiff durch Schiedsrichter Philipp Jacob aus Dresden sah man trotz des deutlichen Spielausgangs zufriedene Gesichter auf beiden Seiten. Einheit hatte vor allem in der ersten Halbzeit richtig gut Paroli geboten, „später war es eine Frage der Kraft und natürlich auch der Qualität“, meinte André Kohlschütter. „Zum Ende der Partie war der Unterschied von drei Ligen deutlich zu sehen, trotzdem bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Genaugenommen war es für uns noch einmal ein wichtiger Test vor dem Punktspielstart am Sonntag bei Handwerk Rabenstein“, ergänzte der Kamenzer Trainer.

Trainer hat nur einen Kritikpunkt

Vor allem der Brasilianer Miguel Pereira Rodrigues beschäftige die Zwickauer Defensive in der ersten Halbzeit ein ums andere Mal, legte u. a. schön für Jan Paul Hagen auf (11.). Auch Florian Kärger kam nach reichlich einer halben Stunde zu einem vernünftigen Abschluss. Auf der Gegenseite präsentierte sich Torhüter Florian Kopittke in starker Verfassung. Bei Schüssen von Dustin Willms, Doppel-Torschütze Möker und Patrick Göbel wartete der 19 Jahre alte Kepper mit glänzenden Reflexen auf.

Die Tatsache, dass Kohlschütter seinen besten Mann zur Pause vom Platz nahm, untermauerte den Charakter der Pokalpartie aus Sicht der Kamenzer. Ab der 46. Minute stand der 321 Jahre alte Pole Tobiasz Wlodwarczyk zwischen den Pfosten, der einen unglücklichen Einstand erwischte und mit einem Patzer das 0:3 einleitete. Vom Trainer, der sogar den 41 Jahre alten Thomas Pannach einwechselte, gab es keine Vorwürfe, lediglich die Feststellung: „Ich hätte mir schon gewünscht, dass wir dieses 0:2 zur Pause noch 20, 25 Minuten nach dem Seitenwechsel verteidigt hätten.“

Toni Wachsmuth übrigens hatte nach dem Abpfiff noch damit geliebäugelt, dass Budissa Bautzen nach Titelverteidiger 1. FC Lok Leipzig einen weiteren Regionalligisten aus dem Weg räumen würde. Im Stadion Müllerwiese gastierte die BSG Chemie Leipzig und bei Halbzeit (0:0) schien der Ausgang der Viertelfinal-Begegnung völlig offen. Am Ende aber triumphierten die Leutzscher mit 2:0. Timo Mauer (56.) und Philipp Wendt (88.) erzielten die Treffer und hinterließen enttäuschte Spreestädter.

Budissa hadert

„Wir hatten uns viel vorgenommen, haben aber leider unsere Chancen nicht genutzt“, ärgerte sich Kay Weska, der überraschenderweise erst nach 76 Minuten eingewechselt wurde. „Ich denke, es war kein Ligaunterschied erkennbar, aber in der zweiten Halbzeit hätten wir Chemie mehr stressen müssen. So aber regierten wir in dem einen oder anderen Moment zu spät, was die Leipziger eiskalt ausgenutzt haben.“

Dabei hatte Budissa vor der Pause sogar Vorteile. In der 29. Minute konnte Paul Horschig in höchster Not eine Eingabe von Tom Hagemann blocken und damit das Führungstor der Gastgeber vor dem einschussbereiten Julian Hentsch verhindern. In der 81. Minute hatte dann Steve Schröder den Ausgleich auf dem Spann – aber Chemie-Keeper Bellot lenkte den Distanzschuss noch über die Querlatte.

Einheit Kamenz: Kopittke (46. Wlodarczyk) - Wocko, Pereira Rodrigues, Rettig, Häfner, Kärger (89. Borczyk), Kosman (70. Pannach), Hagen (81. Schütz), Paszlinski, Schidun und Pohling.