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Pulsnitzer Logistikfirma eröffnet siebenten Standort

Die Spedition Locs begann einst mit zwölf Mitarbeitern, nur einem Lkw und in kaputten Hallen. Heute gibt sie mehr als 100 Leuten Arbeit.

Von Ina Förster
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Alexander Thieme und seine Schwester Sophie Haaser gründeten vor knapp zehn Jahren die Speditionsfirma "Logistic Consult und Service GmbH" - kurz Locs - in Pulsnitz. Mittlerweile haben sie mehr als 100 Mitarbeiter - und nun auch ein Maskottchen.
Alexander Thieme und seine Schwester Sophie Haaser gründeten vor knapp zehn Jahren die Speditionsfirma "Logistic Consult und Service GmbH" - kurz Locs - in Pulsnitz. Mittlerweile haben sie mehr als 100 Mitarbeiter - und nun auch ein Maskottchen. © Matthias Schumann

Pulsnitz. Ganze 35 Sattelzüge und 30 Kleinfahrzeuge rollen täglich bei der Speditionsfirma "Logistic Consult und Service GmbH" - kurz Locs - vom Hof. Nicht alle am Mutterstandort Pulsnitz, sondern mittlerweile auch von Filialen in Radeberg, Burkau, Großröhrsdorf, Bautzen und Bretnig. Überall dort, wo es in der Region gute Anbindungen an den Fernverkehr gibt, hat sich Locs angesiedelt.

Für solch einen Fuhrpark ist auch eine entsprechende Anzahl an Mitarbeitern nötig. Über 100 sind es aktuell. Angefangen hat vor fast zehn Jahren in Pulsnitz alles nur mit wenigen Enthusiasten, einem Lkw - und kaputten Hallen. Mittlerweile gibt es ein großes Kommissionslager, einen modernen Fuhrpark und ein an sechs Standorten tätiges gut geschultes Team.

Im September kommt ein Standort in Hauswalde dazu

"Wir freuen uns, dass wir keine großartige Fluktuation an Arbeitskräften haben und sich immer wieder neue Mitarbeiter bewerben", sagt Betriebsleiterin Sophie Haaser. Das sei mittlerweile nicht mehr so selbstverständlich in der Branche. Man müsse als Arbeitgeber allerdings auch etwas dafür tun.

Gemeinsam mit Bruder Alexander Thieme hob die 38-Jährige das Unternehmen einst aus der Taufe. Viel Mut habe es dafür gebraucht. Denn die verlassenen maroden Hallen auf dem "Ferroli"-Gelände in Pulsnitz wirkten von außen nicht gerade erfolgversprechend.

Geschäftsführer Alexander Thieme bewies bei der Auswahl der Standorte aber ein gutes Händchen. So griff Locs 2017 auch in Radeberg beherzt zu, als ein lange leer stehendes Objekt in den Fokus rückte. Damals übernahm das Unternehmen den einstigen "Golden-Toast"-Standort. Eine siebente Außenstelle soll im September in Hauswalde bezogen werden. Denn der große Fuhrpark samt über 100 Sattelaufliegern will untergebracht sein.

Locs transportiert und kommissioniert Waren

Das Aufgabengebiet ist vielschichtig und in zwei große Bereiche aufgeteilt. Zum einen sieht sich das Unternehmen als klassische Spedition. Vier Disponenten koordinieren mittlerweile die Locs-Flotte deutschlandweit. "Hut ab vor dieser Arbeit", sagt die Betriebsleiterin.

Das andere Standbein liegt im Bereich der Kommissionierung und Lagerung. "Die Handelsware, die wir kommissionieren und von A nach B bewegen, könnte unterschiedlicher nicht sein. Von der Kosmetik für den Herren bis zum riesigen Brechwerkzeug ist alles dabei", beschreibt Sophie Haaser das Spektrum. Es sei keine Seltenheit, dass 1.000 Paletten voll Ware beim Hersteller abgeholt, gescannt und gelabelt werden und diese dann bis zum Weitertransport zum Kunden auch schon mal eine ganze Weile im Lager stehen bleiben.

Um den Überblick über die enorme Logistik zu behalten, investierte das Geschwisterpaar von Anfang an in entsprechende Technik und Software. "Ohne Digitalisierung auf dem neuesten Stand würde bei uns nichts gehen", sagt die Betriebsleiterin.

Ausgeklügeltes System für den Schichtbetrieb

Locs sei nach wie vor viel für die Automobil-Branche unterwegs. Aber auch Online-Händler in ganz Deutschland würden immer öfter das Portfolio des Unternehmens nutzen. "Unser Erfolgsrezept liegt wohl in der Vielschichtigkeit. Ob Paketversand, Kühl -, Stückgut- oder Schwertransporte - wir suchen nach Lösungen für die Kunden", sagt Sophie Haaser.

Und sie kann auch erklären, warum es bislang noch keine Mitarbeiter-Not gab: "Wir sind im Fernverkehr ebenso unterwegs wie im Nahverkehr. Und diese Symbiose passt gut für unsere Leute. Wer das echte Truckerleben spüren will, kann das ebenso haben, wie als Familienvater zu geregelten Zeiten daheim zu sein!" Für viele Arbeitnehmer sei dies immer wichtiger. Gearbeitet werde in Schichten. Bereits einen Monat vorher wüssten die Fahrer, wie und wann sie unterwegs sein werden. Das gefalle vielen.

Zudem gebe es für den Schichtbetrieb ein ausgeklügeltes System, zumindest im Nahverkehr. "Die Frühschicht fährt bis zu Punkt X, wird dort von der Spätschicht abgelöst, die mit unseren betriebseigenen E-Autos hinfährt und übernimmt. Sie tauschen die Autos, und so kann der Fahrer der Frühschicht pünktlich in den Feierabend gehen", erklärt Sophie Haaser das System.

Warum ein Waschbär zum Firmen-Maskottchen wurde

Das Unternehmen hat übrigens seit geraumer Zeit ein Maskottchen - den Waschbären "Locsi". Als es in Pulsnitz in die Hallen zog, lebten dort nämlich schon einige dieser Tiere. "Erst kürzlich ging ein Video viral, das zeigt, wie sieben der Waschbären an unserer Firmenfassade hochklettern", erzählt Sophie Haaser lachend.

Mittlerweile gibt es Locsi auch als Plüschtier, der zum Beispiel auch gut in eine Schultüte passt. "Wir unterstützen auch das aktuelle Malheft der sächsischen Polizei für die Abc-Schützen. Wenn es um Sicherheit im Verkehr und Kinder geht, sind wir immer dabei", sagt Sophie Haaser.