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Keine Zweifel an Vergewaltigung

Im Prozess gegen Eric H. stützen Zeugen die Aussage des Opfers. Sie stehen der jungen Frau allerdings sehr nahe.

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© R. Meinig

Von Christoph Springer

Stephanie S. ist „eine treue Seele“. Sie würde nie freiwillig Sex unter freiem Himmel haben und ist eigentlich eine taffe Frau. Das hat am Montag Patrick M. im Landgericht gesagt. Der 25-Jährige und Stephanie S., die am 27. Februar in einem Gebüsch am Albertplatz vergewaltigt worden sein soll, sind seit Anfang Januar ein Paar. Seine Freundin würde nie fremdgehen, sagte Patrick M. Schon deshalb hält er es für undenkbar, dass sie im Februar einvernehmlichen Sex in der Öffentlichkeit hatte. Als sie ihm später von dem Geschehen berichtete, habe sie am Telefon geweint. Auch das kannte er bis dahin nicht von der jungen Mutter, mit der er seit Jahresanfang zusammen ist. Unvorstellbar findet er auch, dass sich die junge Frau in der Nacht zuvor bei einer Geburtstagsparty in bester Feierlaune zum Teil entblößt haben soll. „Sie ist dazu viel zu prüde“, sagte Patrick M. und bestätigte damit, was auch ihr Ex-Freund und einer ihrer Zwillingsbrüder vor Gericht gesagt hatten. Auch sie halten es für ausgeschlossen, dass Stephanie S. in der Nacht zum 27. Februar dermaßen freizügig gewesen sein soll. Und auch sie haben im Gegensatz zu den Gästen der Geburtstagsparty, bei der sie damals war, keine Zweifel daran, dass die junge Dresdnerin damals am Albertplatz tatsächlich überfallen und vergewaltigt worden ist.

Der Täter soll der Student Eric H. sein. Dem 22-Jährigen wird seit dem 6. Dezember der Prozess gemacht. Am Montag trafen sich die Beteiligten zum vierten Mal im Landgericht. Noch immer geht es bei der Hauptverhandlung mit wenigen Ausnahmen nur um die Tat am Albertplatz. Dabei legt die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten wenigstens drei weitere Taten zur Last. Er soll unter anderem Kinder sexuell belästigt und jede Menge pornografische Fotos mit Kindern besessen haben. Der Prozess wird im Januar fortgesetzt.