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Kesselsdorfer Straße wird teilweise autofrei

Die Arbeiten für den Dresdner Boulevard haben begonnen. Händler fürchten Beeinträchtigungen.

Von Andreas Weller
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An der Zentralhaltestelle Tharandter Straße beginnen jetzt die Baumaßnahmen.
An der Zentralhaltestelle Tharandter Straße beginnen jetzt die Baumaßnahmen. © Sven Ellger

Jetzt geht es mit der Zentralhaltestelle Kesselsdorfer Straße richtig los. Im vergangenen Jahr gab es die Vorbereitungen, in dieser Woche wird auf der Freiberger Straße, Höhe Saxoniastraße, eine Bauweiche installiert. Dann kann die wichtige Haltestelle von Bahnen in alle Richtungen umfahren werden. Die Hauptarbeiten beginnen dann am kommenden Montag.

„Autos und anderer Individualverkehr werden dann über die Wernerstraße umgeleitet“, so Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne). Die ersten 200 Meter von der Löbtauer Straße bis zur Gröbelstraße sind ab dann für immer für Autos gesperrt. Die folgenden rund 120 Meter bis zur Reisewitzer Straße sollen künftig nur für Anlieger und Lieferverkehr befahrbar sein. Ziel ist eine echte Zentralhaltestelle, mit Fußgängerboulevard und Radwegen. Für Fußgänger und Radfahrer sollen auf jeder Seite 10,70 Meter Platz sein, dazwischen werden neue Schienen verlegt. „“Wir wollen die chaotische Verkehrssituation entzerren, es gab dort viele Unfälle“, erklärt der Baubürgermeister.

Ende September soll der Bereich der Zentralhaltestelle umgebaut sein, mit neuen, modernen Haltestellen und eben viel Platz für Fußgänger und Radfahrer. Rund 6,3 Millionen Euro sind für den Bau eingeplant. Doch bis alles fertig ist, wird Anwohnern und Händlern viel Geduld abverlangt. „Bis Ende Juli sind immer entweder die Reisewitzer oder die Gröbelstraße voll gesperrt“, kündigt Straßenbauchef Reinhard Koettnitz an. Überall wird der Asphalt aufgerissen, Kabel müssen verlegt, Wasserrohre zum Teil von 1908 ausgetauscht werden. Das bedeutet auch für die Händler rund um die Haltestelle Einschränkungen. „Wenn hier keine Straßenbahnen fahren, werden deutlich weniger Kunden kommen“, befürchtet Abdullah Mohammed vom „Sirin“ Döner. „Aber ich hoffe, wenn alles fertig ist, kommen mehr als vorher.“

© Sven Ellger

30.000 Fahrgäste nutzen die Haltestelle bisher jeden Tag. Für die Bahnlinien werden Ersatzbusse eingesetzt. Die Verkehrsbetriebe DVB haben einen Plan erstellt, damit alles erreichbar bleibt. An der Baustelle wird ein Info-Container aufgestellt und die DVB sind mit einem Info-Team unterwegs. „Wir sind immer ansprechbar, auch per Mail“, so DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach. „Und wir drängen auf die Zeit, weil die Haltestelle für uns sehr wichtig ist.“ Sie ist ein zentrales Element des Stadtbahnprogramms. Die Kesselsdorfer Straße ist ein Drehkreuz der DVB.