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Ratschef: "Königstein braucht Menschen, die sich nicht hinter Parolen verstecken"

Beim Neujahrsempfang in Königstein wandte sich Bürgermeister Tobias Kummer mit einem Appell an die Einwohner - und zog Bilanz.

Von Katarina Gust
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Ehrengast beim Neujahrsempfang in Königstein: Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU, re.) im Gespräch mit seinem Parteikollegen und Königsteins Bürgermeister Tobias Kummer.
Ehrengast beim Neujahrsempfang in Königstein: Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU, re.) im Gespräch mit seinem Parteikollegen und Königsteins Bürgermeister Tobias Kummer. © Norbert Millauer

Raus aus der Krisenstimmung und zurück zu mehr Stabilität: Das sind einige der Wünsche, die Königsteins Bürgermeister Tobias Kummer (CDU) beim Neujahrsempfang aufs Tableau hob. Mit mehr als 100 geladenen Gästen, Entscheidern und Unterstützern aus der Festungsstadt stieß er am Mittwochabend nach Rathausangaben im Treffpunkt am Stadtplatz auf das neue Jahr an.

Darunter waren zahlreiche Vertreter der örtlichen Vereine, der Feuerwehr und der sozialen Träger, Stadt- und Ortschaftsräte, aber auch Bürgermeister der benachbarten Kommunen und der Verwaltungsgemeinschaft folgten der Einladung. Als Ehrengast war zudem Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) dabei, der in der Sächsischen Schweiz im September als Direktkandidat zur Landtagswahl antritt.

Tobias Kummer nutzte den feierlichen Rahmen, um vor allem den Menschen im Haupt- und Ehrenamt für ihr Engagement zu danken, hieß es weiter. Es sei keine Selbstverständlichkeit, sie an der Seite der Kommune zu wissen. "Die wissen wir als Stadt Königstein sehr zu schätzen", sagte er. Jeder sei ein wichtiges Bauteil für den Königsteiner Motor. "Nur gemeinsam kann der Motor seine volle Leistung erbringen und die PS-Kraft auf der Straße entfalten", äußerte Kummer.

Kommunen droht Kürzung von Zuwendungen

Gerade in der aktuellen Zeit sei das wichtig. Einer Zeit, die dem ständigen Wandel unterworfen sei. "Wir geraten von einer Krise zur nächsten. Keine wird beendet, es kommt immer eine neue dazu", sagte er. Gelder würden lieber ins Ausland transferiert werden, als diese gezielt der eigenen Bevölkerung zukommen zu lassen. Zudem droht, dass durch das Defizit von rund 60 Milliarden im Bundeshaushalt finanzielle Zuwendungen drastisch gekürzt oder gestrichen werden. Dies habe wiederum dramatische Auswirkungen auf die Haushalte der Kommunen.

Eine Situation, die das politische Handeln 2024 massiv beeinflussen werde. "Trotz aller Schwierigkeiten gilt es jedoch, sich genau diesen Herausforderungen unter neuen Rahmenbedingungen zu stellen", sagte Kummer laut der Mitteilung. Man müsse kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass 2024 ein nicht weniger anspruchsvolleres Jahr wird - "für uns alle", wie er betonte.

Finanzspritze für die verfallene Zeibigmühle

Das gilt nicht zuletzt für die bevorstehende Kommunalwahl im Juni, bei der auch in Königstein ein neuer Stadtrat gewählt wird. "Besonders in den kommunalen Räten brauchen wir Menschen, die Verantwortung übernehmen. Die sich den vielfältigen Sachthemen widmen und nicht hinter irgendwelchen Parolen verstecken", sagte Tobias Kummer. Umso wichtiger sei es, Menschen für die Wahl zu gewinnen, die sich ihrer Verantwortung bewusst seien.

Der aktuelle Stadtrat hat zusammen mit der Verwaltung im vergangenen Jahr viele Projekte angeschoben und umgesetzt, wie es weiter aus Königstein hieß. Das größte Bauvorhaben, das Kummer in seiner Jahresbilanz nannte, ist der Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses in Leupoldishain, der im Sommer begann. Auf Platz zwei folgt die Sanierung der Goethestraße 1 - zwar kein Bauprojekt der Stadt Königstein. Aber ein wichtiges Vorhaben für die sichtbare Stadtentwicklung und "ein beeindruckender Moment, dass die Königsteiner Dachlandschaft wieder mit einem weiteren Puzzleteil ergänzt wurde", äußerte der Ratschef.

Am Jahresende gab es zudem eine wichtige Entscheidung zum Areal der Zeibigmühle in Hütten. "Seit vielen Jahren bemühen sich die Eigentümer die Gebäudesubstanz zu erhalten", sagte Kummer. Kurz vor Weihnachten gab es für sie ein besonderes Geschenk: Eine Fördermittelzusage über 690.000 Euro, um das Dach des Mühlengebäudes zu sanieren. Das sei ein wichtiger Schritt, um den weiteren Verfall zu stoppen.