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35-Jähriger gesteht Koran-Zündeleien in Dresdner Moscheen

Ein Iraner soll Koran-Schriften in Dresdner Moscheen angesteckt haben, einmal mit der Hilfe von Benzin. Er ist wohl nicht schuldfähig.

Von Alexander Schneider
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In dieser Dresdner Moschee an der Hühndorfer Straße soll ein heute 35-jähriger angeklagter Benzin vergossen haben.
In dieser Dresdner Moschee an der Hühndorfer Straße soll ein heute 35-jähriger angeklagter Benzin vergossen haben. © xcitepress (Archiv)

Dresden. Ein 35-jähriger Iraner hat im vergangenen Jahr dreimal Dresdner Moscheen aufgesucht und dort jeweils einen Koran angezündet. Darüber hinaus soll er auch die Synagoge beschmiert und einen Muslim im Streit mit einem Buttermesser leicht an der Hand verletzt haben. Seit Mittwoch muss er sich vor dem Landgericht Dresden verantworten.

Da der Angeschuldigte psychisch krank ist, muss das Gericht prüfen, ob er überhaupt schuldfähig ist und welche Gefahr von ihm ausgeht – es geht also um seine Unterbringung in einer Klinik.

"Symbolischer Akt gegen das Regime im Iran"

Bis auf die Körperverletzung räumte der 35-Jährige alle Vorwürfe ein. Die Koran-Zündeleien, bei denen nur geringer Schaden entstanden war, bezeichnete er wiederholt als einen "symbolischen Akt gegen das Regime im Iran" und bat betroffene Muslime um Entschuldigung. Der Gottesstaat nutze die Religion für seine Herrschaft aus – Deutschland unterstütze diesen Staat, kritisierte er.

Nach seiner Flucht aus dem Iran konvertierte der Angeschuldigte 2020 bei einer Dresdner Kirchgemeinde zum Christentum und half dort auch tatkräftig mit. 2022 jedoch wurde er mehrfach stationär in einer psychiatrischen Klinik behandelt. Er habe die Absicht gehabt, einen Koran in allen vier Dresdner Moscheen zu verbrennen, aber niemanden gefährden wollen. Die Polizei hatte den bislang nicht vorbestraften Zündler wiederholt gestellt. Weil er bei der letzten Tat im Mai 2023 in der Moschee auf der Hühndorfer Straße auch Benzin vergossen hatte, wurde er verhaftet und bald in ein psychiatrisches Krankenhaus verlegt. Er leidet offenbar an einer paranoiden Schizophrenie.