Diebe brechen in Milchtankstelle in Haßlau ein
Roßwein. Für Diana Kalbhenn begann der Morgen nicht wie gewohnt. Als sie den kleinen Hofladen an der Straße zwischen Naußlitz und Haßlau betrat, fuhr ihr der Schrecken in die Knochen.
Über Nacht war im Laden eingebrochen worden. Die Diebe hatten nicht nur den Automaten der Milchtankstelle aufgebrochen, sondern auch den Kühlschrank mit den Frischeprodukten sowie den Automaten für die Milchflaschen.
"Gestern Abend habe ich nochmal im Laden nach dem Rechten geschaut, da war alles noch gut und dann kam ich heute früh zum Auffüllen und habe das Elend gesehen", so Diana Kalbhenn. Anfänglichen Tränen folgte schnell die Wut.
Die Polizei vor Ort nimmt sofort die Ermittlungen auf. Um wie viele Täter es sich bei dem Einbruch handelte, ist bisher nicht bekannt. "Ich hoffe, wir erfahren mehr, wenn wir die Videos der Überwachungskameras ausgewertet haben", so ein Polizist vor Ort. Dass es sich aber nicht um die Tat eines Einzelnen handeln kann, ist offensichtlich. Auch scheinen die Täter mit System und Plan an die Tat gegangen zu sein.
Das vermutet die Polizei, weil das Schloss zum Öffnen und Auffüllen an der Milchtankstelle nicht beschädigt wurde. "Die Diebe wussten genau, wo sie ansetzen müssen", so die Polizei. Deutlich ist auch, dass an den Automaten mit roher Gewalt vorgegangen wurde.
"Ich bin wirklich sauer und entsetzt über so viel kriminelle Energie", so Diana Kalbhenn. Sie und ihr Mann Christian Kalbhenn rechnen mit einem Sachschaden von etwa 30.000 Euro.
Dabei ist es nicht der erste Einbruch in der Milchtankstelle. Bereits 2018 wurde das erste Mal im Hofladen eingebrochen und auch vor Dekoartikeln wird im Laden nicht Halt gemacht. "Wir wollen es für unsere Besucher hier schön machen, aber immer wieder nehmen die Leute auch ungefragt Dekoartikel mit", erzählt Diana Kalbhenn.
Den Einbruch sieht die Mutter von vier Kindern als einen persönlichen Angriff auf sich und ihre Familie. "In dem Laden steckt unser Herzblut. Wir haben einen Kundenstamm, der immer wieder kommt und sich an den regionalen Produkten erfreut. Und dann kommen Menschen und treten unsere Arbeit mit Füßen", so Diana Kalbhenn.
Die Produkte, die sich jetzt noch im Laden befinden, wird die Familie in den nächsten Tagen im eigenen Hofladen verkaufen. Das soll aber keine Dauerlösung sein.
"Wir haben viele andere Arbeiten und können den Hofladen nicht immer besetzen." Aus diesem Grund habe sich das Ehepaar auch 2016 für die 24-Stunden-Milchtankstelle entschieden. "Wir haben viele Kunden, die auch nach der Nachtschicht gerne kommen", so Diana Kalbhenn. Damit sei nun erst einmal Schluss.
Bis die Ermittlungen abgeschlossen sind, wird der Laden geschlossen bleiben. "Wie es weiter geht, wissen wir noch nicht. Wir wollen aber gerne wieder öffnen. Dann aber vermutlich nicht mehr rund um die Uhr", so Diana Kalbhenn.
Dabei haben es die Einbrecher lediglich auf Geld abgesehen. Die Produkte wie Käse, Joghurt und Butter haben die Diebe nicht angerührt.
Dies bestätigt auch Alexander Zschaage aus Nauhain bei Hartha. Auch bei ihm haben die Täter in der Nacht zum Freitag zugeschlagen.
"Als ich heute Morgen meine Wartungsrunde gemacht habe, war ich wirklich geschockt", so Zschaage. Auch auf seinem Hof wurde der Milchautomat aufgebrochen. Der Sachschaden belauft sich nach Schätzungen des Landwirtes bisher auf etwa 2.000 Euro. Bis zur erneuten Eröffnung wird auch der Landwirt in Nauhain auf den direkten Verkauf umsteigen.