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Sadomaso-Beziehung in Plauen endet mit brutalem Mord

Im Sommer 2023 wird eine 37-jährige Frau in Plauen gewaltsam getötet. Nun startet der Prozess gegen ihren Ex. Er soll ihr mit einer Armbrust in den Mund geschossen haben.

Von Ulrich Wolf
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Im Zwickauer Sado-Maso-Prozess spricht der Angeklagte, der sich hinter einem Aktenordner versteckt, mit seinen Verteidigern im Schwurgerichtssaal des Landgerichtes.
Im Zwickauer Sado-Maso-Prozess spricht der Angeklagte, der sich hinter einem Aktenordner versteckt, mit seinen Verteidigern im Schwurgerichtssaal des Landgerichtes. © Bodo Schakow/dpa

Zwickau. Nach dem gewaltsamen Tod einer 37-Jährigen im vorigen Sommer in Plauen hat am Freitag in Zwickau der Prozess gegen ihren Ehemann begonnen. Er ist am Landgericht wegen Mordes angeklagt.

Laut Anklage hatte sich die Frau von dem 46-Jährigen getrennt und einen neuen Partner. Ihre Beziehung zum mutmaßlichen Täter sei von sexuellen Vorlieben für Dominanz, Unterwerfung und Sadomasochismus geprägt gewesen. Der Angeklagte habe seine Ehefrau als sein Eigentum angesehen und die Trennung nicht akzeptieren wollen, hieß es. "Sie sollte für das Abnehmen ihres Halsreifs als Symbol ihrer Stellung als Sklavin und Dienerin und ihrem Wunsch, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, bestraft werden."

Den Ermittlungen zufolge war die Frau am 29. Juli 2023 gegen elf Uhr in die vormals gemeinsame Wohnung im Plauener Stadtteil Chrieschwitz zurückgekehrt, um Katzen zu füttern. Dort soll der Mann ihr aufgelauert und die "bestehende Arg- und Wehrlosigkeit" seiner Ex ausgenutzt haben. Er schoss zunächst mit einem Bolzen aus einer Armbrust auf sie, der Bolzen traf sie in den Mund. Als die Frau stürzte, soll er ihr mit einem Messer mehrmals in den Hals gestochen haben.

Landgerichtssprecherin Cornelia Heiner teilte zu den Beweggründen mit, sie stünden "nach allgemeiner sittlicher Würdigung auf niederster Stufe" und seien "daher besonders verwerflich". Nach Zeugenaussagen von Polizisten lag der Leichnam in einer Blutlache, das Messer steckte noch im Hals. Die 37-Jährige verblutete, für sie kam jede Hilfe zu spät.

Zum Prozessauftakt äußerte er sich ebenfalls nicht zu den Vorwürfen. Für das Verfahren sind zunächst zehn Verhandlungstage bis in den August hinein geplant. Sprecherin Heiner zufolge droht dem Angeklagten "im Falle des Tatnachweises eine lebenslange Freiheitsstrafe". (mit dpa)