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Soko Rex des LKA Sachsen durchsucht Wohnungen in Johanngeorgenstadt

Auf Rechtsextremismus spezialisierte Beamte des Landeskriminalamts suchen Beweise in Johanngeorgenstadt. Es geht um Todesdrohungen - und eine Linken-Demo.

Von Ulrich Wolf
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Wieder einmal hat es in Johanngeorgenstadt eine Durchsuchung bei Rechtsextremen gegeben.
Wieder einmal hat es in Johanngeorgenstadt eine Durchsuchung bei Rechtsextremen gegeben. © SZ-Archiv: Robert Michael

Johanngeorgenstadt. Die seit 2019 zur Aufklärung von rechtsextrem motivierten Straftaten eingesetzte Sonderkommission (Soko) Rex vom Landeskriminalamt Sachsen hat zwei Wohnungen in Johanngeorgenstadt im Erzgebirge durchsucht. Das teilte das LKA am Mittwoch in Dresden mit.

Anlass der Razzia war den Angaben zufolge ein Vorfall im November 2023. Damals waren mehrere Beschuldigte auf ein Grundstück eingedrungen, bedrohten dort in einem Schuppen zwei Männer im Alter von 24 und 60 Jahren mit dem Tod, verletzten sie und verwüsteten Mobiliar.

Am selben Tag, dem 4. November, hatten Linksradikale zu der Demonstration NSU-Komplex auflösen! nach Johanngeorgenstadt aufgerufen. Offensichtlich hatten Rechtsradikale die beiden Opfer - dem Vernehmen nach soll es sich um Vater und Sohn handeln - für Mitinitiatoren dieser Demo gehalten.

Verfahren unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung

Die Staatsanwaltschaft Chemnitz jedenfalls leitete ein Verfahren ein wegen gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch. In den Fokus gerieten zwei 33 und 37 Jahre alte Männer, deren Wohnungen die Soko Rex nun durchsuchte.

Ob die beiden Tatverdächtigen auch der mittlerweile aufgelösten rechtsradikalen Fußballfan-Gruppe Starke Jugend angehören, ist derzeit noch unklar. Das LKA ermittelt in diesem Fall gegen 37 Personen im Alter von 17 bis 23 Jahren wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung. Bei den Mitgliedern der Starken Jugend soll es sich um Ultras und Hooligans handeln mit - so das Online-Portal Freie Presse - Verbindungen zum Drittligisten Erzgebirge Aue. Ende Mai 2023 waren Objekte von fünf Beschuldigten durchsucht worden, darunter auch in Johanngeorgenstadt. Inzwischen hat die Generalstaatsanwaltschaft Dresden Anklage erhoben.