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Dahin gehen, wo es wehtut

Zwischen Islamkritik, Strukturwandel und rechten Demos: Der Pfarrer Jörg Michel aus Hoyerswerda hat viel zu tun. Wie er damit umgeht.

Von Christina Wittig-Tausch
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Pfarrer Jörg Michel, 57, in Mühlrose, dem letzten Ort in Sachsen, der der Kohle weichen soll.
Pfarrer Jörg Michel, 57, in Mühlrose, dem letzten Ort in Sachsen, der der Kohle weichen soll. © Thomas Kretschel

Der Glockenturm in Mühlrose ist für mich ein besonderer Platz. Mühlrose ist der letzte Ort in Sachsen, der dem Kohle-Tagebau weichen soll. Spätestens Ende 2024 soll die Umsiedlung abgeschlossen sein. Es ist sehr seltsam, durch das Dorf zu laufen. Manche Gebäude sind schon abgerissen und die Grundstücke restlos beräumt. Anstelle der Gaststätte, dem Herzstück eines Dorfes, findet man nur noch eine Rasenfläche. Der Turm soll mit dem Kriegerdenkmal nach Schleife umziehen, wo sich im Ortsteil Neu-Mühlrose viele Einwohner ansiedeln. Noch leben etliche Menschen hier. Einige wollen nicht weg. Andere erwarten sehnsüchtig den Umzug in die neuen Häuser. Wieder andere sind jetzt unsicher, ob im Hinblick auf einen vorgezogenen Kohleausstieg nicht vielleicht doch Hoffnung besteht, dass der Ort bleibt.

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