Es gibt Inszenierungen, die plätten selbst erfahrene Theatergänger. So eine ist die aktuelle der Verdi-Oper „Rigoletto“ auf der Seebühne in Bregenz. Zwei Stunden sich dramatisch steigerndes Musiktheater in ungemein schlüssigen und poetischen Bildern mit immer neuen Pointen – kein Wunder bei Philipp Stölzl. Der Regisseur und Bühnenbildner, der in Dresden einprägsam „Cavalleria“ herausgebracht hat und atemberaubende Szenen in Filmen wie „Nordwand“ und „Medicus“ schuf, ist am Werk. Sein Clou: Ein 35 Tonnen schwerer, extrem beweglicher Kopf des Hofnarren schwebt über dem Geschehen, ist Spielfläche in großer Höhe und im Wasser des Bodensees. Dabei ist er so facettenreich gestaltet, dass er alle Emotionen der Rigoletto-Figur wie Neugier, Angst und Hass transportieren kann. Noch bis 22. August läuft die aufwendigste Inszenierung in der 75-jährigen Geschichte dieser Festspiele.
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