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Warum Kinder keine schönen Bücher mögen

Kinder müssen lesen, lesen, lesen – doch leider sollen Bücher nicht mehr nur unterhalten, sondern mindestens schlauer machen. Warum das keine gute Idee ist.

Von Johanna Lemke
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Lernen findet dann statt, wenn Text nicht nur gelesen wird, sondern auch Emotionen bewegt.
Lernen findet dann statt, wenn Text nicht nur gelesen wird, sondern auch Emotionen bewegt. © Getty Images/Digital Vision

Wer schlau sein will, muss lesen. Nie war dieser Satz richtiger als heute. Die Kombination aus coronabedingten Schulschließungen und voranschreitender Smartphone-Wischerei (vor allem bei den Eltern, übrigens) hat die Lesekompetenz bei Kindern dramatisch reduziert. Nachhilfeunterricht kann da wenig ausrichten, sagen Forscher. Das Einzige, was hilft: Vorlesen (bei kleineren Kindern) und zum Lesen animieren (bei größeren). Kein Wunder, dass das Kinderbuch bei Erwachsenen eine hohe Anerkennung genießt – lesefaule Kinder gibt es überall, aber niemand mag das zugeben. Man könnte auch gehässig sagen: Je lesefauler die Kinder, desto bemühter die Erwachsenen beim Kinderbuchkauf. Wer seinem Neffen ein sinnvolles Geschenk mitbringen will, geht in den Buchladen. Wer zu Weihnachten nicht nur Spaß, sondern auch Bildung überreichen will, schaut bei den Kinderbüchern. Doch leider gibt es auf dem Markt einen Trend, der im wahrsten Sinne des Wortes gut aussieht, aber wenig Gutes bewirkt.

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