Döbeln
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Kunstsaison im Kloster Buch eröffnet

Um die Natur geht es in den ersten Kunstausstellungen in Kapitel- und Abthaus. Aus der Vernissage wird eine Finissage – oder etwas zwischendrin.

Von Heike Heisig
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Sieglinde Lawrenz, Karin Kettlitz und Andrea Trapp (von links) gehören zur Malgruppe 725 Torgau/Belgern. Die stellt im inzwischen frisch renovierten Kapitelhaus des Klosters Buch eine Auswahl heimatgeschichtlicher Motive aus.
Sieglinde Lawrenz, Karin Kettlitz und Andrea Trapp (von links) gehören zur Malgruppe 725 Torgau/Belgern. Die stellt im inzwischen frisch renovierten Kapitelhaus des Klosters Buch eine Auswahl heimatgeschichtlicher Motive aus. © Lars Halbauer

Leisnig. Für Profi- und Hobbykünstler ist eine Ausstellungseröffnung immer etwas Besonderes. Darauf müssen die Männer und Frauen der Malgruppe 725 aus Torgau/Belgern im Moment wegen der Corona-Einschränkungen aber genauso verzichten wie Ende des Monats der Leisniger Christbert Steude. Er wird in den nächsten Tagen eine Auswahl an Pastellen im Abthaus aufhängen. Die hat er unter der Überschrift Himmel, Erde, Luft & mehr ausgewählt.

Dass es dabei um die Natur geht, ist bei diesem Ausstellungsmotto leicht zu erraten. Von der für den 24. Mai geplanten feierlichen Eröffnung sehen die Gastgeber vom Förderverein Kloster Buch deshalb ab, weil in den Räumen im Abthaus die geltenden Abstandsregelungen nicht einzuhalten sind. Dafür ist einfach zu wenig Platz. 

Ähnlich argumentiert Sabine Patzelt, wenn es um den Ausstellungsauftakt im Kapitelhaus geht. Dort haben die Mitglieder der Malgruppe 725 in der vergangenen Woche, einen Teil ihrer Arbeiten an die in der Corona-Zwangspause frisch renovierten Wände gehängt. Am Sonntag sollte Eröffnung der Ausstellung sein. Dass die wirklich für Ausstellende wie Gäste ein Erlebnis werden kann, konnten sich die Organisatoren angesichts der erst am Anfang stehenden Lockerungen nicht vorstellen.

„Deshalb wollen wir auch hier die Eröffnung nachholen, vielleicht in der Mitte der Ausstellungszeit oder auch erst am Ende“, sagt Sabine Patzelt vom Förderverein Kloster Buch. Als sie mit den Künstlern Details zum Aufbau abgesprochen hat, stand auch noch nicht fest, dass die Klosteranlage nach der Schließzeit ab Montag wieder geöffnet hat. „Sobald das möglich ist, sollen die Gäste auch etwas entdecken können“, so Sabine Patzelt.

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Darin sei sie sich mit den Hobbymalern einig gewesen. Die stellen diesmal unter der Überschrift „Unsere schöne Heimat“ aus. Dabei dürfen die Gäste gespannt sein, ob sie möglicherweise auch ein Motiv aus der Region entdecken. Enttäuscht sein werden sie angesichts beeindruckender Landschaftsmotive und Stillleben aber sicher auf keinen Fall.

Einige Stammgäste werden sich vielleicht erinnern, dass die Malgruppe 725 schon vor einiger Zeit im Kloster ausgestellt – und damit eine jahrhundertealte Verbindung wieder aufleben lassen hat. Die ersten Kontakte gehen den Aufzeichnungen zufolge ins Jahr 1258 zurück, in dem das damalige Zisterzienserkloster Buch in Belgern einen wirtschaftlichen Klosterhof gründet. Ab 1309 gehörten dem Kloster die Stadt Belgern sogar samt der Elbfähre und zeitweise mehr als 50 Dörfer.

Die Malereien der Künstler aus Belgern und Torgau werden bis 21. Juni im Kapitelhaus zu sehen sein, die von Christbert Steude im Abthaus die gesamte Besuchersaison 2020 bis zum 31. Oktober – vorläufig zu folgenden Klosteröffnungszeiten: montags bis freitags von 10 bis 14.30 Uhr, sonnabends und sonntags von 13 bis 16.30 Uhr. Wegen der Corona-Einschränkungen können sich dazu Änderungen ergeben. Bei Lockerungen gelten dann auch wieder längere Öffnungszeiten in der Woche und an den Wochenenden.

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