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„Lebensfreude kommt auch meinem Naturell sehr entgegen“

Sie ist das weibliche Gesicht von „In aller Freundschaft“: Dr. Kathrin Globisch, alias Andrea Kathrin Loewig.

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Andrea Kathrin Loewig (2. v. li) im Gespräch mit der Sächsischen Zeitung und Serienfan Sylvia Keilhauer (3.v.re.).
Andrea Kathrin Loewig (2. v. li) im Gespräch mit der Sächsischen Zeitung und Serienfan Sylvia Keilhauer (3.v.re.). © Anne Hübschmann

Der weiße Kittel und ein charmantes Lächeln sind ihr Markenzeichen: Seit März 1999 steht Andrea Kathrin Loewig als Oberärztin der Anästhesie und Chirurgie in der legendären Sachsenklinik vor der Kamera. Eine Rolle, mit der sie an der Seite von Thomas Rühmann und Bernhard Bettermann zum Publikumsliebling avancierte. 

Allerdings: Die 52-Jährige, die an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“, an der Staatlichen Ballettschule Berlin und beim Hollywood Acting Workshop in Los Angels ihren Beruf von der Pike auf erlernte, ist viel mehr. 

Vor ihrem Einstieg in den ARD-Quotenhit spielte sie in zahlreichen Fernsehserien, war als Musicaldarstellerinin in „Cabaret“ und „Lola & Sally“ zu erleben und wurde für ihre Synchronarbeit als Stimme von Charlize Theron 2004 als „her-ausragende weibliche Sprecherin“ geehrt. Die Sächsische Zeitung traf Andrea Kathrin Loewig in der Sachsenklinik-Cafeteria.

Frau Loewig, gerade haben Sie eine kurze Drehpause. Wie lange geht es denn heute noch?

Naja, also bis abends auf jeden Fall. Wir haben hier ein straffes Programm und drehen immer für mehrere Folgen am Tag gleichzeitig. Ich habe je nach Drehbuch pro Woche so zwei bis drei Drehtage. Das Pensum ist aber kein Problem, denn wir alle sind ein gutes Team und die Arbeit macht wirklich Spaß!

Diese Freude am gemeinsamen Darstellen empfinden wohl auch die Serienfans. Es hat den Anschein, als wären Sie eine große Familie. Täuscht das?

Nein, das täuscht ganz und gar nicht! Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Drehtag. Das war der 31. Mai 1999, und schon damals bin ich gut von den Kollegen aufgenommen worden. Es ist wirklich ein großartiges Ensemble. Wir freuen uns, wenn wir uns sehen und verabreden uns dann und wann auch gern mal zum Plaudern außerhalb des Sets.

In der Serie bilden Sie ja mit Dr. Heilmann und Dr. Stein ein freundschaftliches Dreigestirn. Würden Sie in der Not zum Hörer greifen und auch deren Darsteller Thomas Rühmann und Bernhard Bettermann um Hilfe bitten?

Sagen wir so: Wir drei haben ein wunderbar kollegiales Verhältnis und ich wüsste, sie würden mir in einer schwierigen Situation tatsächlich auf jeden Fall helfen. Aber wenn ich mich in einer Lage befände, wo ich unbedingt jemand zum Reden brauche, dann rufe ich doch eher eine Freundin an.

Tränenreich ging es in den vergangenen Jahren zuweilen auch bei Dr. Kathrin Globisch zu. Ist denn für die alleinerziehende Ärztin nicht bald mal der richtige Mann in Sicht?

Auch wenn ich Sie jetzt vielleicht enttäuschen muss: Wenn Kathrin Globisch den Mann fürs Leben gefunden hat und der auch noch bei ihr bleibt, ist die Rolle wahrscheinlich zu Ende erzählt. Denn sie steht nun mal für die alleinerziehende Mutter auf der Suche nach dem richtigen Mann an ihrer Seite. Insofern soll sich da generell auch gar nichts ändern. 

Allerdings können wir Schauspieler uns ja auch beim Erarbeiten der Drehbücher einbringen. Dass die Vergewaltigung, aus der ja ihre Tochter hervorgegangen ist, noch einmal thematisiert wird, und der Kindesvater wieder auftaucht, war beispielsweise ein Ideenprozess, an dem ich maßgeblich mit beteiligt war. 

Und jetzt bin ich mit der Dramaturgie im Gespräch, dass Kathrin Globisch sich wieder auf die Suche begibt und diverse Abenteuer dabei erlebt. Mehr wird aber noch nicht verraten.

Die Zuschauer dürfen also hoffen, dass der immer leicht angespannten Anästhesistin wieder etwas mehr Lebensfreude vergönnt ist?

Ganz bestimmt und unbedingt! Etwas mehr Lebensfreude kommt auch meinem eigenen Naturell sehr entgegen. Insofern freue ich mich auf die kommenden Geschichten, die meine komödiantische Schauspielpalette zum Vorschein bringen!

Das Gespräch führte Catharina Karlshaus.

>>>> Lesen sie dazu auch: Weihnachten in aller Freundschaft / Kommentar: Ein Gefühl, das immer in uns ist