Leipzig
Merken

So teuer ist das Autofahren in Leipzig geworden

Die Spritpreise sind ohnehin hoch. Doch Staus verteuern die Autofahrt. Wie viel Geld die Leipziger draufzahlen und wie sich Geld sparen lässt, wenn man aufs Auto nicht verzichten kann.

Von Sandro Pohl-Rahrisch
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Staus machen das Autofahrer noch teurer.
Staus machen das Autofahrer noch teurer. © Claudia Hübschmann (Symbolbild)

Leipzig gehört zu den staureichsten Städten Deutschlands. Zu diesem Ergebnis kommt der Navigationssoftware-Entwickler und Verkehrsdatenanalyst Tomtom in seinem neuesten Traffic Index. Für einen Arbeitsweg von zehn Kilometern brauchten Autofahrer im vergangenen Jahr durchschnittlich 20 Minuten und 50 Sekunden. Damit ging es in der Messestadt langsamer voran als in München oder Köln. Mehr Geduld benötigen Autofahrer lediglich in Hamburg (23 Minuten und 10 Sekunden) sowie Berlin (22 Minuten und 50 Sekunden). Dresden taucht im Top-5-Ranking überhaupt nicht auf. Dort schaffen Autofahrer die Strecke sogar in 17 Minuten und 50 Sekunden.

Die Staus machen das Autofahren noch teurer. In Leipziger kostete das Benzin für einen täglichen Arbeitsweg von zehn Kilometern (einfache Strecke) 2022 im Schnitt 695 Euro. Damit lagen die Kosten 20 Prozent höher als 2021. Von den 695 Euro gingen 117 Euro auf das Konto von Staus. Diesel-Fahrer kamen mit 648 Euro etwas günstiger weg.

Tomtom hat auch untersucht, wie sich zum Beispiel Homeoffice auf den Geldbeutel der Leipziger ausgewirkt hat. Demnach hatten Autofahrer (mit zehn Kilometer Arbeitsweg) 36 Stunden mehr Zeit für andere Beschäftigungen, wenn sie donnerstags von zu Hause aus arbeiteten. In Geld ausgedrückt, sparten sie Benzin im Wert von 137 Euro und belasteten die Umwelt mit 170 Kilogramm Kohlenstoffdioxid weniger. Wer sogar drei Tage im Homeoffice arbeitete, hatte gut 400 Euro mehr in der Tasche.

Außerdem lohnt sich auch ein Elektroauto, trotz ebenfalls höherer Stromkosten. Für einen zehn Kilometer langen Arbeitsweg durch die Stadt mussten E-Auto-Fahrer 2022 im Schnitt 398 Euro ausgeben. Zur Erinnerung: Die Fahrt mit dem Benziner kostete 695 Euro. "Es hat sich gezeigt, dass Elektrofahrzeuge ein probates Mittel sind, um die Fahrtkosten niedrig und konstant zu halten - selbst wenn man an Schnellladestationen in deutschen Städten lädt", so Tomtom. Außerdem habe sich gezeigt, dass die Ladekosten für Elektrofahrzeuge weniger starken Schwankungen unterlagen als Kraftstoffpreise für Verbrenner.

Auch das Fahrverhalten wirkt sich auf den Geldbeutel aus. "Den Motor während Leerlaufzeiten auf der Straße auszuschalten oder langsameres Fahren, dort, wo es möglich ist, sind wirksame Mittel, um den Kraftstoffverbrauch zu beeinflussen", so Tomtom-Verkehrsexperte Ralf-Peter Schäfer. Außerhalb der Hauptverkehrszeiten zu fahren, sei eine weitere gute Möglichkeit, Zeit und Geld auf dem Weg zur Arbeit einzusparen. Wie die Home-Office-Rechnung zeigt, könnten auch flexible Arbeitsregelungen einen großen Beitrag leisten.