Leipzig
Merken

Leipzig: KI wird Thema für neuen Direktor der Nationalbibliothek

Johannes Neuer wird ab August Direktor der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig. Welche Themen für ihn besonders wichtig sind.

 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Johannes Neuer (l), künftiger Direktor der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig, steht mit seinem Vorgänger, dem amtierenden Direktor Michael Fernau, im Lesesaal der Bibliothek in Leipzig. Neuer wird sein Amt am 1. August 2023 antreten.
Johannes Neuer (l), künftiger Direktor der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig, steht mit seinem Vorgänger, dem amtierenden Direktor Michael Fernau, im Lesesaal der Bibliothek in Leipzig. Neuer wird sein Amt am 1. August 2023 antreten. © dpa

Leipzig. Auf dem Stuhl des Direktors am Leipziger Standort der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) wird in Zukunft Johannes Neuer sitzen. Zum 1. August folgt der Medien- und Kommunikationswissenschaftler auf Michael Fernau, der in den vergangenen 15 Jahren der ständige Vertreter des Generaldirektors der DNB war. Zuvor war Neuer Bibliothekarischer Direktor beim Bibliotheksdienstleister EKZ in Reutlingen. Doch nicht nur aus Baden-Württemberg, sondern auch aus New York bringt er Erfahrungen mit, die die DNB mit dem Wandel der Zeit gehen lassen sollen.

"Die Deutsche Nationalbibliothek ist natürlich eine weltweit führende Bibliothek und ich denke, die Nutzenden sind zufrieden. Dennoch gibt es aktuell große Veränderungen", sagte Neuer.

Neue Arbeitswelten, die stetig schneller werdende Digitalisierung, sich verändernde Anforderungen der Nutzerinnen und Nutzer von Bibliotheken, optimal funktionierende digitale Systeme, Barrierefreiheit - das und vieles mehr stehe auf seiner gedanklichen Liste. "Ein wichtiges Thema für Bibliotheken ist auch der Umgang und die Anwendung Künstlicher Intelligenz", ergänzte sein Vorgänger Michael Fernau.

Die Deutsche Nationalbibliothek archiviert alle Werke in Schrift und Ton, die seit 1913 in Deutschland und weltweit über Deutschland oder in deutscher Sprache veröffentlicht werden.
Die Deutsche Nationalbibliothek archiviert alle Werke in Schrift und Ton, die seit 1913 in Deutschland und weltweit über Deutschland oder in deutscher Sprache veröffentlicht werden. © dpa

Weltweit hielten sich gerade die wissenschaftlichen Bibliotheken gegenseitig auf dem Laufenden und arbeiteten zusammen, sagte Neuer. "Was Systeme von Künstlicher Intelligenz angeht, wird auch in der Wirtschaft nach Neuem geschaut", sagte er. So würden Systeme in Zukunft einzelne Werke in Beziehung zueinander setzen. Das ermögliche eine Erschließung, die Menschen kaum leisten könnten.

Hinzu komme die Weiterentwicklung der Hard- und Software, das Ausloten der Möglichkeiten, mit denen disruptive Technologien wie Quantencomputing die Welt der Bibliotheken auf den Kopf stellen könnten, so Fernau. Für Neuer gibt es also allerhand zu tun. Im Dezember vergangenen Jahres hatte ihn der Verwaltungsrat der DNB zum neuen Direktor bestimmt.

Neben dem Leipziger Standort hat die Deutsche Nationalbibliothek einen weiteren im hessischen Frankfurt am Main. In beiden Städten werden alle Werke in Schrift und Ton gesammelt und dokumentiert, die seit 1913 in Deutschland, weltweit über Deutschland oder in deutscher Sprache veröffentlicht wurden. Eigenen Angaben zufolge zählte die Bibliothek 2022 mehr als 46 Millionen Werke - jeden Tag kommen Tausende hinzu. (dpa)