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Neue Batteriefabrik entsteht in Leipzig

Der Autozulieferer Dräxlmaier baut in Leipzig ein Produktionswerk für Hochvolt-Batteriesysteme. Etwa 180 Arbeitsplätze sollen neu geschaffen werden.

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Das im Bau befindliche Produktionswerk für Hochvolt-Batteriesysteme des Automobil-Zulieferers Dräxlmaier in Leipzig.
Das im Bau befindliche Produktionswerk für Hochvolt-Batteriesysteme des Automobil-Zulieferers Dräxlmaier in Leipzig. © dpa-Zentralbild

Von Sven Heitkamp

Leipzig. Weiterer Schritt auf dem Weg zu Elektromobilität in Sachsen: Der Automobilzulieferer Dräxlmaier baut derzeit in Leipzig eine Fabrik für besonders leistungsfähige 800-Volt-Hochspannungbatterien für einen Premium-SUV. Etwa 180 Arbeitsplätze sollen bis zur Fertigstellung der Produktion im Juli nächsten Jahres entstehen, kündigte Firmeninhaber Fritz Dräxlmaier beim Richtfest am Montag an.

Ohne den Kundennamen zu nennen, wird erwartet, dass die Batterien in erster Linie an den Porsche-Konzern geliefert werden. Dessen Leipziger Werk liegt nur drei Kilometer von der Baustelle entfernt. Dort bereitet Porsche derzeit den Bau des Erfolgsmodells Macan als rein elektrische Variante vor.

Spätestens 2022 soll die Produktion des sportlichen Mittelklasse-SUVs beginnen. Der Premiumwagen soll mehr als 200 Stundenkilometer schnell sein und bis zu 500 Kilometer Reichweite haben. Für solche Höchstleistungen werden sehr große 800-Volt-Batterien benötigt, die flach im Unterboden des Wagens verbaut werden. Üblich sind bei heutigen Elektroautos eher 400 Volt Spannung.

Michael Kretschmer (l, CDU), Ministerpräsident von Sachsen, und Fritz Dräxlmaier, Inhaber des Familienunternehmens, heben ihre Gläser zum Richtfest des im Bau befindlichen Produktionswerks für Hochvolt-Batteriesysteme des Automobil-Zulieferers Dräxlmaier.
Michael Kretschmer (l, CDU), Ministerpräsident von Sachsen, und Fritz Dräxlmaier, Inhaber des Familienunternehmens, heben ihre Gläser zum Richtfest des im Bau befindlichen Produktionswerks für Hochvolt-Batteriesysteme des Automobil-Zulieferers Dräxlmaier. © dpa-Zentralbild

Der Dräxlmaier-Konzern investiert in Leipzig rund 48 Millionen Euro in seine 28.000 Quadratmeter großen Produktionshallen. Es entstehe eine hoch automatisierte, digitalisierte Fertigungsstraße mit zahlreichen Robotern, sagte Chairman Dräxlmaier. Die Sächsische Aufbaubank SAB habe den Aufbau mit einer Investitionshilfe unterstützt.

Benötigt würden für das Leuchtturmprojekt vor allem IT-Spezialisten wie Software-Ingenieure und Serviceexperten. Schon jetzt würden die ersten Spezialisten für Leipzig an Dräxlmaiers Standort in Sachsenheim bei Stuttgart ausgebildet. Dort werden Hochvolt-Batteriesysteme für den Porsche Taycan gebaut.

Dräxlmaier beschäftigt heute bereits rund 75.000 Mitarbeiter in 20 Ländern und macht fast fünf Milliarden Euro Umsatz. Auch in Leipzig ist der Konzern seit 2004 präsent. Firmeninhaber Dräxlmaier erinnerte daran, dass die Entwicklung der Hochleistungsbatterien schon 2009 mit einer eigens gegründeten Tochterfirma begonnen habe. „Wir hatten damals gehofft, dass wir früher in konkrete Projekte kommen“, sagte Dräxlmaier.

Doch bis zum Beginn einer Serienfertigung habe es zehn Jahre gedauert. „Jetzt beginnt das zweite Projekt in Leipzig.“ Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) betonte beim Richtfest, Dräxlmaier stehe für einen Mittelstand, ohne den viele Innovationen der Automobilindustrie nicht möglich wären. Die Investition in Leipzig bestärke die Vorreiterrolle Sachsens bei der Elektromobilität.