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„Lilienstein“ wird wieder Hotel

Bis Herbst wird das Haus auf der Prager Straße umgebaut. Danach sollen vor allem Studenten darin unterkommen.

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© Marco Klinger

Von Sandro Rahrisch

Im alten Ibis-Hotel „Lilienstein“ auf der Prager Straße dürften schon die ersten Spinnweben von der Decke hängen. Seit fast einem Jahr steht das Haus neben der Centrum-Galerie leer. Jetzt hat die niederländische Gruppe „The Student Hotel“ die Immobilie übernommen und will darin Schlaf- und Arbeitsplätze für Studenten, Berufseinsteiger und Jungunternehmer einrichten.

Das Unternehmen kündigt auf seiner Internetseite an, den Zwölfgeschosser renovieren zu wollen. Dabei soll die ursprüngliche Innenarchitektur zumindest in Teilen erhalten bleiben. Auch die Fassade wird aufgefrischt, wie auf einem Entwurf zu sehen ist. Weiß bleibt der dominierende Ton. Laut Immobilienzeitung hat „The Student Hotel“ das Gebäude gekauft.

Neben Räumen, in denen die Hotelgäste lernen, arbeiten und spielen können, sind eine kleine Bar, ein Fitnessstudio, ein Kino und eine Selbstbedienungstheke geplant. Mit dem Engagement in Dresden komme man der Nachfrage nach Unterkünften nach, die gemischt genutzt werden und die neue Art des Lebens und Arbeitens von Studenten widerspiegeln, heißt es. Die Nähe des „Liliensteins“ zu den Hochschulen wird besonders betont.

In Deutschland wird es das erste „Co-Living“- und „Co-Working“-Projekt der Gruppe sein. Anschließend wolle man sich in anderen Großstädten wie Berlin, Hamburg, München und Frankfurt umschauen. Eröffnen soll das umgestaltete „Lilienstein“ im September dieses Jahres.

Gebaut wurden die drei Hotels „Lilienstein“, „Königstein“ und „Bastei“ zwischen 1967 und 1969. Sie gehörten zu den Interhotels der DDR. Die Betten waren vor allem für Gäste aus dem sozialistischen Ausland vorgesehen. Nach der Wende wurden die Häuser unter der Marke „Ibis“ betrieben und Schritt für Schritt modernisiert. 2007 konnte im „Lilienstein“ der zweimillionste Gast begrüßt.

Als Grund für die Schließung des Hauses nannte der Betreiber im vergangenen Jahr „veränderte Marktbedingungen“. Tatsächlich vermuten Branchenkenner, dass es in den letzten Jahren immer schwerer geworden sein dürfte, die fast 1 000 Betten in allen drei Häusern zu belegen, da im Zentrum zahlreiche neue Hotels eröffneten. Die beiden übrigen Häuser treten nun unter dem Namen „Ibis Hotel Dresden Zentrum“ auf und haben eine gemeinsame Rezeption bekommen.