"Oldie but Goldie" ist so ein Spruch, der bei der Sanierung des Zinzendorfschloss-Areals voll ins Schwarze trifft: Alt, aber Gold wert sind nämlich die Handstrichbiber, die bis zum Ersten Weltkrieg produziert wurden und teilweise noch heute Dächer decken. Genau diese Art alter Dachziegel sucht Daniel Neuer derzeit für die Hofscheune beim Zinzendorfschloss, für die es von Bund und Land über das Sonderprogramm für Denkmalschutz in diesem Jahr 400.000 Euro gab.
Um aber loslegen zu können, sucht der Freundeskreis Zinzendorfschloss mit Neuer nach Ziegeln für den guten Zweck: "Wir haben bereits einige bekommen oder teilweise noch in Aussicht, aber für die Hofseite mit 2.000 Quadratmetern Fläche brauchen wir schon noch Nachschub", sagt der Architekt, der seit Jahren an der Sanierung des Zinzendorfschlosses mitwirkt. Auf dem Berthelsdorfer Scheunendach werden demnächst also Handstrichbiber aus Malschwitz, Altbernsdorf und Großschönau liegen.
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Mit Blick auf den Denkmalschutz soll mindestens die Hofseite der Riesenscheune mit diesen alten Dachziegeln gedeckt werden. Und so sucht Neuer Material und holt es mit seinem Team auch selbst ab: Manchmal geben Dachdecker Bescheid, dass sie solche alten Dachziegel sonst entsorgen würden. "Dann müssen wir schnell sein, die Handstrichbiber vom Dach abnehmen und abtransportieren, damit wir den Baubetrieb nicht aufhalten", erklärt Daniel Neuer. Die alten Dachziegel putzen dann Helfer aus dem Freundeskreis, die damit einen Teil der Sanierung in Eigenleistung erbringen. "Wer noch solche alten Dachziegel hat und sie abgeben möchte, kann sich gern melden", meint Neuer.