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Penny-Neubau in Ostritz: Muss es ein genormter Einheitsklotz sein?

Während der Stadtrat diskutiert, ob man einen Einheitsbau dulden muss, ist schon klar, wo Kunden in der Bauphase einkaufen können. Das hat mit Wreesmann zu tun.

Von Anja Beutler
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Zum Neubau von Penny in Ostritz sind noch einige Fragen offen.
Zum Neubau von Penny in Ostritz sind noch einige Fragen offen. © Paul Glaser/glaserfotografie.de (Symbolfoto)

Seit bekannt ist, dass der Penny-Markt in Ostritz an der B99 abgerissen und neu gebaut werden soll, ist das ein Dauerthema im Stadtrat. Kein Wunder, gilt es doch, ganz praktische Fragen zu klären: Wie wird das in der Bauzeit mit dem Einkaufen in der Stadt? Was passiert mit dem Betreiber des Döners? Außerdem tauchte dabei noch eine weitere Frage auf: Muss Ostritz eigentlich so einen genormten Einheits-Penny-Bau akzeptieren?

Diese Frage stellte in einer der jüngsten Ratssitzungen Thomas Göttsberger von der Nichtorganisierten Wählervereinigung Siedler. Er verwies auf andere Regionen - auch im Ausland - wo Penny und andere Anbieter sich durchaus der üblichen "Bebauung in der Region anpassen". Warum sollte Ostritz das also nicht einfordern und stattdessen einen solchen "architektonischen Einheitsbrei" hinnehmen, einen "für 20 Jahre konzipierten Wegwerfbau", formulierte Göttsberger?

Ganz grundsätzlich, so wurde in der Diskussion klar, ist zunächst erst einmal entscheidend, was Ostritz im schon seit Jahrzehnten geltenden Vorhaben- und Bebauungsplan für dieses Gebiet kurz nach dem Ortseingang und neben dem Plattenbaugebiet vorgeschrieben hat. Dass dieser Plan in einigen Dingen - beispielsweise bei der Frage nach Solarpaneelen auf dem Dach - noch nicht dem heutigen Stand der Möglichkeiten entspricht, ist Fakt. Es ändert aber nichts an den Grundsätzen. Danach ist in diesem Gewerbegebiet, in dem Penny neu bauen will, das geplante Gebäude prinzipiell möglich und zulässig.

Zwar gab es bei einigen Abmessungen, der Dachgestaltung und den Außenanlagen des neuen Gebäudes einige Abweichungen zu den alten Planungen. Das hat der Stadtrat aber ohne Diskussionen akzeptiert und legitimiert. Die Diskussion um die Gestaltung des Gebäudes nahm am Ende auch keine echte Fahrt auf - zumal aus den Reihen des Rates lediglich der Antrag kam, die Beschlüsse zu den Ausnahmen vom Plan zu verschieben. Das fand mit Blick auf die Fristen im laufenden Bauantrags-Verfahren keine Mehrheit.

Interims-Quartier für Penny gefunden

Reibungslos ist hingegen die Frage beantwortet worden, wo die Ostritzer in der Bauzeit einkaufen gehen können: Demnach wird der erst diese Woche neu eröffnete Wreesmann-Markt in unmittelbarer Nachbarschaft in der Penny-Bauzeit tatsächlich das Feld räumen: Wreesman-Sprecherin Nadja Grimm bestätigte auf SZ-Anfrage, dass bereits bei den Vertragsverhandlungen zur Filialeröffnung in den vergangenen Monaten diese Bedingung feststand: "Wir bestätigen, dass Penny während der Bauzeit in unsere Filiale umzieht und Waren verkaufen wird." Unmittelbar danach werde Wreesmann aber wieder einziehen. In der Zwischenzeit müssten die Wreesmann-Kunden die Filialen im Umfeld - Löbau und Görlitz beispielsweise - nutzen.

Auch für den Döner, der jetzt in einem Teil des Penny-Gebäudes untergebracht ist, soll es eine neue Lösung nach dem Neubau geben. Entsprechendes habe Penny avisiert, hieß es jüngst auf Nachfrage eines Stadtrates. Penny selbst will sich zu den konkreten Plänen aktuell nicht äußern, teilte die Pressestelle mit. Noch hat das Unternehmen ja auch kein grünes Licht, denn der Bauantrag muss vom Landkreis bearbeitet und entschieden werden. Auch die Frage, ob noch in diesem oder erst im kommenden Jahr gebaut wird, ist derzeit noch unklar - ebenso wie die Dauer von Bauarbeiten und Interims-Lösungen.